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Bluthochdruck erkennen und behandeln

Freitag, 31. Mai 2019, aktualisiert: 25.10.2020 – Autor: Anne Volkmann
Zu hoher Blutdruck ist der Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Doch viele Menschen kennen ihren Blutdruck nicht. Dabei ist Bluthochdruck leicht festzustellen und gut behandelbar.
Blutdruck, Bluthochdruck, Hypertonie

Über 20 Millionen Menschen leider unter Bluthochdruck - viele wissen nichts davon – Foto: stokkete - Fotolia

Bluthochdruck merkt man in der Regel nicht. Daher wissen viele der rund 20 bis 30 Millionen Menschen Deutschen, die zu hohen Blutdruck haben, nichts davon. Unbehandelt kann er jedoch zu schwere Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden oder Demenz führen. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge werden bei anhaltendem Trend im Jahr 2030 doppelt so viele Menschen an den Folgen von Bluthochdruck sterben wie an den Folgen von Krebs.

Den Blutdruck zu kennen, ist erster Schritt in die richtige Richtung

Um Bluthochdruck entgegenzuwirken, lautet die wichtigste Maßnahme, ihn zu kennen. Nur durch regelmäßige Kontrollen des Blutdrucks sind zuverlässige Aussagen möglich, und nur dann kann der Arzt ihn angemessen behandeln. Bluthochdruckpatienten, die bereits behandelt werden, sollen sogar täglich ihren Blutdruck messen. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen daher bei Erstdiagnose von Hypertonie die Anscha­ffung des Blutdruckmessgeräts.

Doch auch die Behandlung des Bluthochdrucks ist nicht immer optimal. Der Deutschen Hochdruckliga zufolge ist ein Drittel der behandelten Hypertoniker nicht gut eingestellt und jeder Zehnte lässt sich gar nicht behandeln, obwohl er von seinem Bluthochdruck weiß.

5 Tipps für richtiges Messen des Blutdrucks

Auch wie der Blutdruck richtig zu messen ist, weiß offenbar nicht jeder. Folgende Tipps, die auch in der Broschüre „Kenn Deinen Druck“ der Deutschen Hochdruckliga beschrieben werden, sind wichtig für die richtige Blutdruckmessung:

  1. Vor der Messung zur Ruhe kommen: Wichtig ist, den Blutdruck im Ruhezustand zu messen. Vor der Messung sollte man sich hinsetzen und fünf Minuten lang entspannen. Körperliche oder seelische Belastungen sollten rund 30 Minuten vor dem Messen vermieden werden.
  2. Manschette auf Herzhöhe anlegen: Während der Messung sitzt der Patient entspannt angelehnt auf einem Stuhl mit beiden Füßen auf dem Boden. Die Manschette des Blutdruckgeräts sollte so angelegt werden, dass sie auf Herzhöhe sitzt. Bei Oberarmmanschetten ist das fast automatisch der Fall. Bei Handgelenksmanschetten empfiehlt es sich, ein Kissen auf einen Tisch zu legen.
  3. Mehrmals hintereinander messen: Es wird empfohlen, immer dreimal hintereinander im Abstand von einer Minute zu messen. Der Mittelwert des zweiten und dritten Messwertes ist dann der gültige.
  4. Blutdruckwerte dokumentieren: Der gemessene Wert sollte in den Blutdruckpass eingetragen werden. Moderne Blutdruckmessgeräte verfügen über Schnittstellen, welche die Daten direkt in eine Blutdruck-App übertragen und dem Arzt eine leichte Auswertung ermöglichen.
  5. Immer zur gleichen Zeit messen: Menschen mit Bluthochdruck sollten ihren Blutdruck täglich messen, und zwar möglichst immer zur gleichen Tageszeit und vor der Einnahme von Blutdrucksenkern.

Nicht immer sind Medikamente notwendig

Als zu hoch gelten Blutdruckwerte von 140/90 mm Hg und höher. Zur Behandlung stehen verschiedene Substanzgruppen zur Verfügung. Zu bedenken ist, dass die volle blutdrucksenkende Wirkung oft erst nach einigen Wochen der Einnahme eintritt.

Doch nicht immer sind Medikamente notwendig. Leicht erhöhter Blutdruck lässt sich in vielen Fällen auch durch einen gesunden Lebensstil senken. Dazu gehören im Wesentlichen regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion bei Übergewicht. Auch Entspannungsübungen können einen blutdrucksenkenden E­ffekt haben. Falls die Lebensstiländerungen alleine nicht ausreichen oder bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen, wird der behandelnde Arzt einen Blutdrucksenker verschreiben.

Foto: pixaby

Hauptkategorie: Medizin
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