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Ständige Müdigkeit – Was kann dahinterstecken?

Montag, 24. Juli 2017 – Autor: Anne Volkmann
Immer mehr Menschen klagen über ständige Müdigkeit. Häufig sind Schlafstörungen die Ursache, von denen ebenfalls immer mehr Menschen betroffen sind. Doch in manchen Fällen kann auch Schlaf das Erschöpfungsgefühl nicht beheben. Dann können ernsthafte Erkrankungen dahinterstecken.
Erschöpfungssyndrom

Ständige Müdigkeit kann verschiedene Ursachen haben – Foto: ©wavebreak3 - stock.adobe.com

Jeder kennt Müdigkeit. Normalerweise ist sie durch Schlaf und gezielte Erholung zu beheben. Doch eine ungewohnte und ständig anhaltende Müdigkeit kann ein Zeichen dafür sein, dass mit Körper oder Seele etwas nicht stimmt. Eine solche ständige Müdigkeit trotz ausreichenden Schlafs kann verschiedene Ursachen haben. Das Spektrum reicht dabei von harmlosen Störungen bis hin zu schweren Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs. Wer sich also trotz ausreichenden Schlafs ständig müde und erschöpft fühlt und dadurch im Alltag beeinträchtigt wird, sollte einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen.

Schlafstörungen und Infektionen häufigste Gründe für Müdigkeit

Neben Schlafstörungen sind die häufigsten Gründe für andauernde Müdigkeit Virusinfektionen. Auch Blutarmut beziehungsweise Eisenmangel oder verschiedene Herz- und Lungenerkrankungen können Müdigkeit als Begleitsymptom haben. Daneben kommen weitere Störungen als Ursachen in Frage, darunter Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen wie Hepatitis, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Reizmagen, chronisch entzündliche Magenerkrankungen, Diabetes, Autoimmunerkrankungen und neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson. Auch die Schilddrüse sollte bei andauernder Müdigkeit überprüft werden, da eine Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenrindeninsuffizienz dahinterstecken kann.

In seltenen Fällen kann ständige Müdigkeit auch ein Zeichen für Krebs sein. Hier kommen insbesondere Lymphome, Leukämien oder Darmkrebs in Frage. Ebenso treten als Nebenwirkung von Krebsbehandlungen häufig Erschöpfungssymptome, Fatigue genannt, auf. Häufig ist Müdigkeit zudem ein Begleitsymptom von psychischen Erkrankungen wie Burnout, Depressionen oder Angststörungen.

Körperliche Bewegung und Stressabbau können helfen

Auch Medikamente können müde machen. Insbesondere Antidepressiva, Neuroleptika, Antihistaminika und Parkinsonmittel kommen hier als Auslöser in Frage. Ebenso können alle suchterzeugenden Substanzen Erschöpfung hervorrufen, vor allem Alkohol. Schließlich werden auch verschiedene Umweltfaktoren als Auslöser diskutiert. Eine Sonderstellung nehmen das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) und Fibromyalgie ein. Hier stellt sich die Diagnose häufig als besonders kompliziert dar und kann oft erst gestellt werden, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen wurden.

Die Therapie der ständigen Müdigkeit richtet sich zunächst nach der Behandlung der Grunderkrankung. In fast allen Fällen können aber auch bestimmte Lebensregeln helfen, die Dauermüdigkeit zu bekämpfen. Dazu gehören vor allem (maßvolle) körperliche Bewegung, gesunde Ernährung, Stressabbau und Schlafhygiene. Betroffene sollten zudem darauf achten, die vorhandenen Energien dosiert einzusetzen und ausreichend Pausen in den Alltag einzubauen.

Foto: © wavebreak3 - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin
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