Luftreinigungsgeräte: Könnten Restaurants damit zum Normalbetrieb zurückkehren?
Im aktuellen Lockdown wurden wieder einmal alle Restaurants geschlossen. Hauptgrund: Da sich Aerosole, die das Virus transportieren, in geschlossen Räumen besonders lange in der Luft halten, wird davon ausgegangen, dass auch Abstands- und Hygieneregeln in diesen Fällen nicht mehr helfen, das Ansteckungsrisiko mit SARS-CoV-2 hinreichend zu senken. Dieses Problem gilt jedoch nicht nur für Restaurants, sonders für alle engen Räume sowie für Schulen oder Kitas.
Eine Option, um eine Rückkehr in den Normalbetrieb zu ermöglichen, können sogenannte Luftreinigungsgeräte bieten. Der Einsatz der Geräte in der Gastronomie würde den Menschen einen wichtigen Teil ihres Soziallebens ermöglichen und gleichzeitig die drohende Insolvenzwelle in der Gastronomie abmildern, so die Stiftung Münch. Und in den Schulen würde er einen geregelten Präsenzunterricht ermöglichen. Die Stiftung hat dazu nun ein Positionspapier veröffentlicht.
Anschaffung von Luftreinigungsgeräten finanziell unterstützen
Technisch sei das Problem längst lösbar. Dabei sei es für den Einsatz in Gastronomie oder auch Schulen wichtig, dass die Geräte nur mit UVC-Licht oder anderen geeigneten Verfahren (z.B. Plasmatechnologie) arbeiten. Nun sieht man die Politik gefordert: Sie müsse entscheiden, ob bei einer nachweislichen Abtötung von über 90 Prozent der Viren das Abstandsgebot deutlich modifiziert und die Lüftungsregeln angepasst werden.
Für Gastronomen würde sich die Anschaffung der Geräte dann lohnen, weil die Kosten geringer sind als die Verluste durch einen eingeschränkten Betrieb. Alternativ könnte die Anschaffung über eine Senkung der Mehrwertsteuer im Jahr 2021 um einen Prozentpunkt befördert werden. Auch für Schulen würde sich der Einsatz von Raumluftreinigungsgeräten mehr als lohnen. Die Kosten liegen bei etwa 100 Euro pro Schüler für ein Großgerät pro Schulklasse oder für ein Tischgerät je zwei Schüler, das weniger kontaminierte Luft durch den Raum bewegt und die Viren direkt am Ort ihres Entstehens vernichtet.
Sinnvoll für die Volkswirtschaft
Beide Varianten seien deutlich günstiger als die Kosten für „Homeschooling“ für Familien und die Volkswirtschaft. Landesschulbehörden oder Städte und Gemeinden sollten den Erwerb daher finanziell unterstützen, so die Stiftung. Alternativ könnten auch die Eltern mit einem solchen Betrag die Anschaffung unterstützen. Um dies für alle zu ermöglichen, könnte eine erneute einmalige Auszahlung eines zusätzlichen Kindergelds in Höhe von 100 Euro in Frage kommen.
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