Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Schlaganfall kann Vorboten senden

Donnerstag, 25. Februar 2016 – Autor:
Ein Schlaganfall scheint sich häufig völlig unvorhergesehen zu ereignen. Doch offenbar gibt es durchaus Vorboten, die auf einen bevorstehenden Hirninfarkt hindeuten können. Das zeigen zumindest die Daten einer japanischen Langzeitstudie.
Schlaganfall kann Vorzeichen senden

Kognitive Defizite können Vorboten eines Schlaganfalls sein – Foto: highwaystarz - Fotolia

Bei Herzinfarktpatienten stellt sich oft heraus, dass es schon vor dem ersten Infarkt Anzeichen für Probleme mit dem Herz gegeben hat. Bei einem Schlaganfall scheint dies zum Teil ähnlich zu sein. So konnten schon vor zwei Jahren chinesische Wissenschaftler zeigen, dass neurologische Beeinträchtigungen wie Sehstörungen, ein vorübergehendes Taubheitsgefühl oder Gedächtnisstörungen auf einen nahenden Insult hinweisen können. Japanische Forscher kamen nun zu einem ähnlichen Ergebnis. Sie veröffentlichten ihre Erkenntnisse kürzlich im Fachmagazin Stroke.

Kognitive Defizite erhöhen Risiko für Schlaganfall

Für ihre Langzeitstudie (The Ohasama Study) hatten die Forscher um Keiko Murakami vom Department of Hygiene and Public Health der School of Medicine der Teikyo University 1493 Menschen im Alter von über 60 Jahren rund 10 Jahre lang begleitet und regelmäßig ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit untersucht. Die Probanden wiesen ähnliche Lebensbedingungen auf, waren weitgehend gesund und hatten zu Studienbeginn noch keinen Schlaganfall erlebt. Während des Beobachtungszeitraums kam es bei 191 Studienteilnehmern zu einem ersten Schlaganfall.

Dabei konnten die Forscher zeigen, dass auffallend viele der Personen, die einen Schlaganfall erlitten, schon vorher kognitive Defizite aufwiesen. Warum dies so ist, konnten die Wissenschaftler zwar nicht erklären. Möglicherweise waren jedoch die bereits vorhandenen Gehirnschäden schon durch Hirndurchblutungsstörungen oder stumme Infarkte  entstanden.

Risikofaktoren für Schlaganfall minimieren

Von Interesse könnte die Studie vor allem sein, um bestimmte Risikopatienten rechtzeitig zu identifizieren und bei ihnen Präventionsmaßnahmen einzuleiten. Denn viele Risikofaktoren für einen Schlaganfall lassen sich beeinflussen. Als besonders gefährlich gilt dabei Bluthochdruck, aber auch Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und eine falsche Ernährung lassen die Wahrscheinlichkeit für einen Insult in die Höhe schnellen. Das konnte vor einigen Jahren eine Studie von Forschern um Martin O'Donnel von der kanadischen McMaster-Universität zeigen, an der rund 6000 Probanden teilgenommen hatten. Der Analyse zufolge liegen die aufgezählten Risikofaktoren 80 Prozent aller Schlaganfälle zugrunde.

Foto: © highwaystarz - Fotolia.com

Weitere Nachrichten zum Thema Schlaganfallrisiko

08.10.2019

Meist sind es Laien, die Zeugen eines Schlaganfalls werden. Häufig sind sie sich jedoch nicht sicher, ob es sich wirklich um einen Schlaganfall handelt und was sie tun sollen. Der FAST-Test gibt eine einfache Hilfestellung, wie in diesem Fall vorzugehen ist.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin