Zeichen gegen die Stigmatisierung von psychisch Kranken
Mittwoch, 28. Mai 2014
– Autor:
Cornelia Wanke
Ein Zeichen gegen die Stigmatisierung von psychisch kranken Menschen will die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) setzen: Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit lobt sie deshalb den Antistigma-Preis aus.
Menschen mit psychischen Erkrankungen werden oft ausgegrenzt
– Foto: Alexander Raths - Fotolia
Trotz Fortschritten in der psychiatrischen Forschung und Versorgung hätten Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland nach wie vor mit Vorurteilen zu kämpfen“, schreibt die DGPPN in einer Pressemitteilung. Die Angst vor Zurückweisung und Ausgrenzung sei für die Betroffenen nicht nur eine enorme Belastung, sie könne sich auch negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. DGPPN-Präsident Professor Wolfgang Maier unterstreicht deshalb die Wichtigkeit der Antistigma-Arbeit: „Mit dem DGPPN-Antistigma-Preis setzen wir als Fachgesellschaft gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Seelische Gesundheit ein wichtiges Zeichen – gegen die Diskriminierung und für die Akzeptanz.“
Psychische Erkrankungen: Initiativen sollen helfen, Vorurteile abzubauen
Professor Wolfgang Gaebel, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit und Vorstandsmitglied der DGPPN, erläutert die Ziele: „Ob Aufklärungsarbeit, Schulungen, Ausstellungen, Theaterinszenierungen oder Medienarbeit, die zahlreichen Initiativen tragen mit Ihrem Engagement maßgeblich dazu bei, dass Vorurteile und Berührungsängste gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung abgebaut werden. Nicht zuletzt stärkt es das Selbstbewusstsein der Betroffenen selber und fördert damit nachhaltig die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen am sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben.“
Der Preis ist in diesem Jahr mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und damit doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Zum zwölften Mal werden Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen ausgezeichnet, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen einsetzen. Die Verleihung des Preises findet im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung auf dem DGPPN Kongress vom 26. – 29. November 2014 im CityCube Berlin statt.
DGPPN-Antistigma-Preis mit hochkarätig besetztem Beirat
Bewerbungen sind bis zum 31.07.2014 möglich. Über die Vergabe des Preises entscheidet der Beirat der Stiftung für Seelische Gesundheit auf Grundlage der Empfehlung eines unabhängigen wissenschaftlichen Beirats unter Vorsitz von Professor Gaebel. Dem Beirat gehören des Weiteren folgende Juroren an: Prof. Dr. Arno Deister (Itzehoe), Prof. Dr. Asmus Finzen (Berlin), Dr. Iris Hauth (Berlin), PD Dr. Werner Kissling (München), Prof. Dr. Wolfgang Maier (Präsident DGPPN, Bonn), Thomas Müller-Rörich (Deutsche Depressionsliga, Schwaikheim), Prof. Dr. Dieter Naber (Hamburg), Gudrun Schliebener (BApK).
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