Wenn die Temperaturen die 6-Grad-Marke übersteigen, werden auch die Zecken wieder aktiv. Vor allem wer in Süddeutschland lebt oder vorhat, dort in diesem Jahr Urlaub zu machen, sollte sich gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) impfen lassen. FSME ist eine fieberhafte Erkrankung, die zu einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten führen kann. Bei schweren Krankheitsverläufen kann es zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden wie Lähmungen kommen; in seltenen Fällen verläuft die Erkrankung tödlich.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) erkrankten im vergangenen Jahr 265 Menschen in Deutschland infolge eines Zeckenbisses an einer Hirnentzündung. Aussagen darüber, wie hoch der diesjährige Zeckenbestand sein wird, sind schwer zu treffen, da er vor allem von der Witterung abhängig ist. So führt beispielsweise eine längere Trockenperiode zu einer Reduzierung der Zeckenbestände. Auch die Zahl der Mäuse, dem Hauptwirtstier für den Zeckennachwuchs, spielt eine entscheidende Rolle.
Lange Kleidung schützt vor Zecken
Zecken leben bevorzugt in Wäldern, Gebüschen, hohem Gras oder feuchtem Laub. Doch anders als oft behauptet wird, lassen sie sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden meist von Grashalmen abgestreift oder klettern von unten auf Tiere oder Menschen. Um sich vor Zeckenbissen zu schützen, sollte man also hohes Gras meiden, geschlossene, lange Kleidung tragen und sich nach einem Aufenthalt in der Natur nach Zecken absuchen. Die Spinnentiere bevorzugen gut durchblutete, warme Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf.
Doch nicht jeder Zeckenstich ist gefährlich, denn nicht jede Zecke ist mit FSME infiziert. Als Risikogebiete für FSME gelten vor allem Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen und das südöstliche Thüringen. Während für Kinder in den betroffenen Regionen meist gute Impfquoten bestehen, lassen sich Erwachsene seltener impfen, obwohl die Infektion im Erwachsenenalter wesentlich gefährlicher ist.
Zecken zügig entfernen
Nicht nur in Süddeutschland, sondern überall besteht die Gefahr einer Übertragung der Lyme-Borreliose durch einen Zeckenbiss. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Meist zeigt sich die Infektion durch einen roten Kreis an der Stelle des Zeckenbisses. Vor allem bei Kindern ist eine Borreliose aber auch oft zunächst nicht erkennbar. Bleibt die Infektion unbehandelt, können zunächst Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Fieber auftreten. Zu den Spätfolgen zählen Gelenk-, Herzmuskel- oder Nervenentzündungen.
Vor einer Infektion mit Borreliose schützt man sich am besten, indem man die Zecke zügig entfernt. Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen erst 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde. Anders ist es bei FSME. Die infizierten Zecken tragen den Erreger in den Speicheldrüsen und übertragen ihn daher bei einem Stich sofort. Hier schützt nur die Impfung.
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