
Nein, auch im Winter wenn es schneit: Vorsicht vor Zecken ist das ganze Jahr über geboten
Zwar herrschen deutschlandweit gerade klirrende Temperaturen. Doch bisher war der Winter recht mild - ideale Bedingungen für Zecken, die auch frostige Temperaturen gut überstehen. Da die Blutsauger ab Temperaturen von etwa sieben Grad Celsius aktiv werden, ist im Winter Zeckenschutz ebenso angesagt wie im Sommer. Grüne Hecken gibt es genug, wo die Tierchen einem neuen Wirt auflauern. Und nicht nur dort: Die Insekten suchen im Winter vor allem unter dicken Schichten am Boden liegender Blätter und im Unterholz Schutz. “Viele Menschen denken, dass Zecken im Winter generell inaktiv sind. Das ist aber ein Trugschluss”, sagt Dr. Utta Petzold, Allergologin bei der BARMER.
So wenig Haut zeigen wie möglich
Laut der Expertin sollte man sich daher auch im Winter vor Zecken schützen, also mit Kleidung, die den ganzen Körper bedeckt und am besten hell sein sollte, damit man ungebetene Gäste darauf besser erkennen kann. “Festes Schuhwerk und über die Hosenbeine gezogene Socken erschweren Zecken den Zutritt”, so Petzold.
Wichtig bleibt das Absuchen des Körpers nach längerem Aufenthalt im Freien: “Vor allem weiche und warme Stellen wie Achselhöhlen, Kniekehlen oder Leiste“, rät Petzold. Mitbringsel aus dem Wald oder der Wiese sollten ebenfalls gründlich in Augenschein genommen werden. Denn schon manch schön geformtes Holzstück habe sich als „Eigenheim“ für eine Zecke entpuppt.
Äteherische Öle und Sprays taugen nur bedingt
Viele Menschen versuchen, Zecken mit ätherischen Ölen von sich und ihren Haustieren fernzuhalten, zum Beispiel mit Basilikum, Minze oder Lavendel. Genau wie künstliche Sprays wirken diese natürlichen Mittel aber nur in hohen Dosen. “Egal welches Mittel man wählt, immer bleibt es wichtig, die Wirkdauer zu beachten und unter Umständen nachzulegen”, sagt Petzold.
Zecken können die unterschiedlichste Krankheitserreger übertragen. Am gefährlichsten für den Menschen sind die durch Zecken übertragene Borreliose-Bakterien und das FSME-Virus, das die lebensbedrohliche Frühsommer-Meningoenzephalitis auslösen kann. Anders als bei der FSME gibt es gegen Borreliose keine Impfung. Bei Zeckenbefall kann eine Ansteckung mit Borreliose dann am besten vermieden werden, wenn die Zecke sehr frühzeitig entfernt wird.