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Wut, Aufregung oder Anstrengung können Schlaganfall auslösen

Dienstag, 25. Januar 2022 – Autor:
Ein Schlaganfall kann durch Wut, emotionale Aufregung oder körperliche Anstrengung ausgelöst werden. Das ergab eine Studie der National University of Ireland in Galway.
Wut und starke Emotionen können einen Schlaganfall auslösener

– Foto: Adobe Stock/Thomas Perkins

Ein Schlaganfall kann durch Wut, emotionale Aufregung und körperliche Anstrengung ausgelöst werden. Das ergab eine Studie der National University of Ireland in Galway (NUI).

Im Rahmen der globalen Interstroke-Studie wurden 13.462 Fälle von akutem Schlaganfall analysiert. Beteiligt waren Patienten mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund aus 32 Ländern. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin European Heart Journal veröffentlicht. Schlaganfälle sind weltweit eine der häufigsten Todesursachen und Ursachen für Behinderungen.

Blockade der Arterie oder Blutungen im Gehirn

Prof. Andrew Smyth, einer der leitenden Autoren: "Trotz Fortschritten ist es nach wie vor schwierig vorherzusagen, wann ein Schlaganfall auftreten wird. Viele Studien haben sich auf mittel- bis langfristige Expositionen wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder Rauchen konzentriert. Unsere Studie zielte darauf ab, akute Expositionen zu finden, die als Auslöser wirken können."

Die Forschung analysierte Muster bei Patienten, die einen ischämischen Schlaganfall erlitten. Das ist die häufigste Art von Schlaganfall, die auftritt, wenn ein Blutgerinnsel eine Arterie, die zum Gehirn führt, blockiert oder verengt. Außerdem untersuchten sie die selteneren intrazerebralen Blutungen, Blutungen innerhalb des Gehirns.

Wut, Aufregung oder Anstrengung können Schlaganfall auslösen

"Unsere Forschung ergab, dass Wut oder emotionale Aufregung in der Stunde danach mit einem Anstieg des Schlaganfallrisikos um etwa 30 Prozent verbunden waren." 9,3 Prozent der Probanden waren vor dem Schlaganfall in Rage geraten. Das Risiko war höher für Personen mit einem geringeren Bildungsniveau.

Schwere körperliche Anstrengung war mit einem etwa 60-prozentigen Anstieg des Risikos für intrazerebrale Blutungen in der Stunde danach verbunden. 5,3 Prozent der Probanden erlitten die Hirnblutungen nach schwerer körperlicher Aktivität. Es gab einen größeren Anstieg für Frauen und ein geringeres Risiko für diejenigen mit einem normalen BMI. Wut, Aufregung oder Anstrengung können also einen Schlaganfall auslösen

Regelmäßige körperliche Aktivität verringert Risiko

Studien-Autor Prof. Martin O'Donnell: "Einige der besten Möglichkeiten, einem Schlaganfall vorzubeugen, besteht darin, einen gesunden Lebensstil einzuhalten, Bluthochdruck zu behandeln und nicht zu rauchen. Wut oder Aufregung oder kurze eine Phase schwerer körperlicher Anstrengung verstärken kurzfristig das Risiko. Regelmäßige körperliche Aktivität hingegen verringert das langfristige Schlaganfallrisiko."

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