Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wissenschaftliches Projekt: Bessere Langzeitversorgung bei Schlaganfall

Donnerstag, 13. März 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel – ein Schlaganfall kommt immer plötzlich und unerwartet. Während die Akutversorgung in Deutschland bereits sehr gut aufgestellt ist, weist die Langzeitnachsorge noch gravierende Defizite auf. Ein Projekt soll zeigen, wie eine bessere Langzeitversorgung möglich ist.

Schnelle Hilfe bei Schlaganfall ist in Deutschland bereits gute Praxis - doch was passiert danach?

Gemeinsam nehmen sich die Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe des Themas an, indem sie ein entsprechendes Ehrenamt-unterstütztes Versorgungsmodell entwickeln und evaluieren. Und das funktioniert so: In Nordrhein-Westfalen sollen jetzt ehrenamtliche Schlaganfall-Helferinnen und -Helfer Betroffene auf ihrem Weg zurück in Leben unterstützen. Die hsg und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe haben dieses innovative Modellprojekt mit dem Titel „Geschulte Schlaganfallhelferinnen und Schlaganfallhelfer – Ein partnerschaftliches Modell für die wohnortnahe Versorgung“ (GeSa) im Juli 2013 gestartet. Mehr als 20 Interessierte werden nun ab Ende März 2014 geschult. Nach elf Schulungstagen werden sie im Juni 2014 ihre ehrenamtliche Tätigkeit aufnehmen.

Erste ehrenamtliche Helfer werden Ende März geschult

„Die Schlaganfallhelfer bieten patientenorientierte Versorgung und individuelle Hilfestellung im Alltag an und leisten somit einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Betroffenen und deren Familien“, sagt Kerstin Bilda, Professorin an der hsg.

Wissenschaftlich begleitet werden die Helferinnen und Helfer ein halbes Jahr lang durch die Hochschule für Gesundheit. Gesucht wird dabei eine Antwort auf die Frage, ob die Versorgung von Schlaganfall-Betroffenen sowie von deren Angehörigen in Deutschland durch ein ehrenamtliches Modell sinnvoll ergänzt und unterstützt werden kann. 

Langzeitversorgung nach dem Schlaganfall

Stefan Stricker von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe meint: „Ja, denn viele Schlaganfall-Betroffene sind auf lebenslange Begleitung angewiesen. Das kann unser System kaum leisten.“? Das Modell des ehrenamtlichen Engagements verstehe sich als qualitative Bereicherung und ergänzende Hilfe in der Langzeitversorgung bei Schlaganfall. „Der gezielte und begründete Einsatz von Ehrenamtlichen und freiwillig Engagierten kann unter definierten Rahmenbedingungen zu einem Qualitätsmerkmal ambulanter Versorgung bei Schlaganfall werden“, sagt Professorin Bilda.

Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union.

Foto: CandyBox Images - Fotolia.com

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Schlaganfall

08.10.2019

Meist sind es Laien, die Zeugen eines Schlaganfalls werden. Häufig sind sie sich jedoch nicht sicher, ob es sich wirklich um einen Schlaganfall handelt und was sie tun sollen. Der FAST-Test gibt eine einfache Hilfestellung, wie in diesem Fall vorzugehen ist.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin