
Arnika wirkt abschwellend und entzündungshemmend. – Foto: Manfred Ruckszio
Insbesondere bei Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen sowie rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden kann Arnika angewendet werden. Die Heilpflanze wird mittlerweile auf Feldern angebaut. Nur ein kleiner Teil der hier vertriebenen Ware stammt stammt noch aus Wildsammlungen in Spanien und einigen Balkanländern. Das berichtet die Pharmazeutische Zeitung (PZ) in ihrem Infodienst PTA heute.
Die dottergelb blühende Staudenpflanze, auch Bergwohlverleih genannt, wächst natürlicherweise in hohen Berglagen in Mittel-, Ost- und Nordeuropa. Sie benötigt nährstoffarme, saure und zumindest zeitweise feuchte Lehmböden. In Deutschland steht Arnika unter Naturschutz.
Arnika wird äußerlich angewendet
Seit dem 17. Jahrhundert fand die Pflanze in der Volksmedizin Verwendung. Als Arznei genutzt werden die getrockneten Blütenkörbchen (Arnicae flos). Zudem ist eine Arnika-Tinktur (Arnicae tinctura) mit einer höheren Wirkstoff-Konzentration erhältlich. Neben stumpfen Traumen können mit Arnika auch Entzündungen infolge von Insektenstichen sowie Entzündungen der Schleimhäute von Mund- und Rachenaum behandelt werden, heißt es weiter in der PZ.
Arnika wird äußerlich angewendet. Für kühlende Umschläge werden 2 g Arnikablüten mit 100 ml heißem Wasser übergoßen, den Aufguss 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und erkalten lassen. Arnikatinktur muss vor dem Gebrauch mit Wasser verdünnt werden. Für einen kühlenden Umschlag im Verhältnis 1:5, zum Gurgeln im Verhältnis 1:10. Erhältlich ist Arnika auch als Inhaltsstoff in Salben und Gels sowie Massageölen und Mundspüllösungen.
Schmerzlindernd und entzündungshemmend
Arnika wirkt abschwellend, schmerzlindernd, entzündungshemmend und antiseptisch. Dafür sind bestimmte Inhaltsstoffe verantwortlich, neben Flavonoiden, Cumarin, Gerbstoffen und Ätherischen Ölen sind das in erster Linie Sesquiterpenlactone wie Helenalin. Diese schützen die Pflanze vor Fressfeinden, denn sie wirken toxisch auf Bakterien, Pilze, Würmer - aber auch auf manche Säugetiere. Genau diese Stoffe machen sie für die Pharmazie so interessant.
Verglichen mit den meisten anderen Heilpflanzen gibt es bei der Arnika wesentlich mehr Evidenz (Wirksamkeitsnachweise), sagt Rudolf Bauer, Pharmazeut an der Universität Graz, der österreichischen Zeitung Der Standard. Schließlich widmet das Europäischen Arzneibuch der Pflanze auch eine Monografie.
Gleiche Wirkung wie Diclofenac
Bauer berichtet weiter über eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2002. Die zeigte, dass Arnika bei der Kniegelenksarthritis genauso gute Ergebnisse lieferte wie Diclofenac. Die einzige mögliche Nebenwirkung waren Hautirritationen. Arnika kann zu entzündlichen Hautreaktionen mit Bläschenbildung führen.
Wichtig ist daher, dass der Arnika-Aufguss oder die verdünnte Tinktur nur auf unverletzter Haut aufgetragen wird. Arnika darf nicht eingeommen werden, da die Pflanze aufgrund der enthaltenen Sesquiterpenlactone bei oraler Einnahme potenziell giftig ist. Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen sind nicht bekannt.
Arnika gibt es auch als Globuli
In Form homöopathischer Arzneien ist die innere Anwendung indes unbedenklich. Die Arnika-Globuli werden ebenfalls bei stumpfen Verletzungen wie Blutergüssen und Verstauchungen eingesetzt. Für die homöopathische Zubereitung wird der getrocknete Wurzelstock verwendet.
Nicht angewendet werden sollte Arnika bei einer bestehenden Allergie gegen Korbblütler und von Menschen mit empfindlicher Haut. Auch Schwangere und Kleinkinder sollten Arnika äußerlich nicht anwenden.
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