Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wie wird Arnika angewendet?

Dienstag, 3. Dezember 2019 – Autor:
Insbesondere bei Prellungen und Verstauchungen sowie rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden kann Arnika angewendet werden - und zwar äußerlich. Die Heilpflanze wird mittlerweile auf Feldern angebaut.
arnika, heilpflanze, naturschutz, bergwiesen

Arnika wirkt abschwellend und entzündungshemmend. – Foto: Manfred Ruckszio

Insbesondere bei Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen sowie rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden kann Arnika angewendet werden. Die Heilpflanze wird mittlerweile auf Feldern angebaut. Nur ein kleiner Teil der hier vertriebenen Ware stammt stammt noch aus Wildsammlungen in Spanien und einigen Balkanländern. Das berichtet die Pharmazeutische Zeitung (PZ) in ihrem Infodienst PTA heute.

Die dottergelb blühende Staudenpflanze, auch Bergwohlverleih genannt, wächst natürlicherweise in hohen Berglagen in Mittel-, Ost- und Nordeuropa. Sie benötigt nährstoffarme, saure und zumindest zeitweise feuchte Lehmböden. In Deutschland steht Arnika unter Naturschutz.

Arnika wird äußerlich angewendet

Seit dem 17. Jahrhundert fand die Pflanze in der Volksmedizin Verwendung. Als Arznei genutzt werden die getrockneten Blütenkörbchen (Arnicae flos). Zudem ist eine Arnika-Tinktur (Arnicae tinctura) mit einer höheren Wirkstoff-Konzentration erhältlich. Neben stumpfen Traumen können mit Arnika auch Entzündungen infolge von Insektenstichen sowie Entzündungen der Schleimhäute von Mund- und Rachenaum behandelt werden, heißt es weiter in der PZ.

Arnika wird äußerlich angewendet. Für kühlende Umschläge werden 2 g Arnikablüten mit 100 ml heißem Wasser übergoßen, den Aufguss 5 bis 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und erkalten lassen. Arnikatinktur muss vor dem Gebrauch mit Wasser verdünnt werden. Für einen kühlenden Umschlag im Verhältnis 1:5, zum Gurgeln im Verhältnis 1:10. Erhältlich ist Arnika auch als Inhaltsstoff in Salben und Gels sowie Massageölen und Mundspüllösungen.

Schmerzlindernd und entzündungshemmend

Arnika wirkt abschwellend, schmerzlindernd, entzündungshemmend und antiseptisch. Dafür sind bestimmte Inhaltsstoffe verantwortlich, neben Flavonoiden, Cumarin, Gerbstoffen und Ätherischen Ölen sind das in erster Linie Sesquiterpenlactone wie Helenalin. Diese schützen die Pflanze vor Fressfeinden, denn sie wirken toxisch auf Bakterien, Pilze, Würmer - aber auch auf manche Säugetiere. Genau diese Stoffe machen sie für die Pharmazie so interessant.

Verglichen mit den meisten anderen Heilpflanzen gibt es bei der Arnika wesentlich mehr Evidenz (Wirksamkeitsnachweise), sagt Rudolf Bauer, Pharmazeut an der Universität Graz, der österreichischen Zeitung Der Standard. Schließlich widmet das Europäischen Arzneibuch der Pflanze auch eine Monografie.

Gleiche Wirkung wie Diclofenac

Bauer berichtet weiter über eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2002. Die zeigte, dass Arnika bei der Kniegelenksarthritis genauso gute Ergebnisse lieferte wie Diclofenac. Die einzige mögliche Nebenwirkung waren Hautirritationen. Arnika kann zu entzündlichen Hautreaktionen mit Bläschenbildung führen.

Wichtig ist daher, dass der Arnika-Aufguss oder die verdünnte Tinktur nur auf unverletzter Haut aufgetragen wird. Arnika darf nicht eingeommen werden, da die Pflanze aufgrund der enthaltenen Sesquiterpenlactone bei oraler Einnahme potenziell giftig ist. Wechselwirkungen mit anderen Arzneistoffen sind nicht bekannt.

Arnika gibt es auch als Globuli

In Form homöopathischer Arzneien ist die innere Anwendung indes unbedenklich. Die Arnika-Globuli werden ebenfalls bei stumpfen Verletzungen wie Blutergüssen und Verstauchungen eingesetzt. Für die homöopathische Zubereitung wird der getrocknete Wurzelstock verwendet.

Nicht angewendet werden sollte Arnika bei einer bestehenden Allergie gegen Korbblütler und von Menschen mit empfindlicher Haut. Auch Schwangere und Kleinkinder sollten Arnika äußerlich nicht anwenden.

Foto: ruckszio/adobe.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Komplementärmedizin

Weitere Nachrichten zum Thema Pflanzenheilkunde

Naturheilkundliche Maßnahmen werden immer beliebter. Auch Pflegekräfte und pflegende Angehörige würden sie gerne öfter anwenden, doch oft fehlt das nötige Wissen dazu. Nun hat das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) auf seiner Website eine Übersicht erstellt.

21.05.2020

Rosenwurz (Rhodiola rosea) wird eine positive Wirkung gegen Stress nachgesagt. Doch die Studienlage ist nicht eindeutig genug, um eine Wirksamkeit zu belegen. Darauf weisen die Verbraucherzentralen und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hin.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin