Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wie sollten wir unseren Kaffee trinken?

Donnerstag, 9. Juni 2022 – Autor:
Wie sollten wir unseren Kaffee trinken? Eine norwegische Studie untersuchte den Einfluss von Espresso und Filterkaffee auf die Cholesterin-Werte. Eine chinesische Studie erforschte den Einfluss ungesüßten und gesüßten Kaffees auf das Sterberisiko.
Kaffee kann die Gesundheit fördern. Es kommt aber auch auf die Zubereitungsform an

– Foto: Adobe Stock/dimakp

Wie sollten wir unseren Kaffee trinken? Eine chinesische Studie wollte wissen, welchen Einfluss ungesüßter und gesüßter Kaffee auf das Sterberisiko haben. Eine norwegische Studie hat den Einfluss der Zubereitungsform auf die Cholesterin-Werte untersucht. Sie erschien im Fachmagazin Open Heart. Prof. Helmut Schatz von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie hat sie ausgewertet.

Die Tromso Study 2015-2016 ist eine Querschnitts-Untersuchung aus Nord-Norwegen. Daran nahmen 21.083 Personen ab dem 40. Lebensjahr teil. Ergebnis: Bei einem täglichem Konsum von 3-5 Tassen Espresso lag bei Männern das Gesamtcholesterin im Mittel um 0,16 mmol/l und bei Frauen um 0,09 mmol/l höher als bei Personen, die keinen Espresso tranken.

Auch French Press und Filterkaffee untersucht

Neben Espresso wurden auch andere Arten der Kaffeezubereitung untersucht. Bei mehr als sechs Tassen Durchdrückkaffee (French Press) täglich lagen die Werte bei Männern um 0,23 mmol/l höher und bei Frauen um 0,30 mmol/l höher als bei den Nicht-Kaffee-Trinkern. Mehr als sechs Tassen Filterkaffee am Tag hatte nur einen ungünstigen Effekt bei Frauen (0,11 mmol/l). Bei Instantkaffee waren keine eindeutigen Effekte auf die Cholesterinwerte.zu beobachten. Was die Aussagekraft der Studie laut Schatz einschränkt: Trotz der höheren Cholesterinwerte zeigten sich keine Unterschiede im kardiovaskulären Outcome.

Chinesische Forscher werteten für ihre Kaffee-Studie Daten aus der UK Biobank aus. Die insgesamt 171.616 Teilnehmer (Durchschnittsalter 55,6 Jahre) hatten zu Studienbeginn keine kardiovaskuläre Erkrankung und keinen Krebs. Der Beobachtungszeitraum lag zwischen 2009 und 2018. Verglichen wurde der Konsum von ungesüßtem Kaffee, mit Zucker gesüßtem Kaffee und mit Süßstoff gesüßtem Kaffee mit keinem Konsum von Kaffee.

Wie sollten wir unseren Kaffee trinken?

Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7 Jahren gab es 3.177 Todesfälle (1.725 Krebstodesfälle und 628 kardiovaskuläre Todesfälle). Im Vergleich zu Nichtkonsumenten hatten Konsumenten von ungesüßtem Kaffee ein bis zu 29 Prozent geringeres Sterberisiko. Bei gezuckertem Kaffee (jeweils höchstens ein Teelöffel) sank das Sterberisiko sogar um bis zu 31 Prozent, abhängig von der Anzahl der Tassen (eine bis mehr als 4 Tassen am Tag). Wir sollten also Kaffee trinken - und er kann gesüßt sein.

Wer sehr viele Tassen gezuckerten Kaffees trank, hatte dann allerdings wieder ein um 5 Prozent erhöhtes Sterberisiko. Der Zusammenhang zwischen künstlich gesüßtem Kaffee und Sterblichkeit war weniger konsistent. Die Studie erschien im Fachmagazin Annals of Internal Medicine.

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Ernährung , Kaffee , Herz-Kreislauf-System , Krebs

Weitere Nachrichten zum Thema Kaffee

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin