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Wie Landkrankenhäuser von Kooperation profitieren

Freitag, 16. Februar 2018 – Autor: Angela Mißlbeck
Gemeinsam geht’s besser – nach diesem Motto tun sich Krankenhäuser im Flächenland Brandenburg zusammen, um sich für die Zukunft zu rüsten. Die Bevölkerung profitiert. Ein Beispiel.
Best Practise Krankenhauskooperationen

Nicht allein, sondern gemeinsam geht es für Landkrankenhäuser in die Zukunft. – Foto: ©sudok1 - stock.adobe.com

Wohnortnah und dennoch fachlich kompetent, wirtschaftlich und dennoch bedarfsorientiert: Krankenhäuser in ländlichen Regionen Deutschlands müssen heutzutage nicht nur auf einem Gebiet den Spagat zwischen Anspruch und Machbarem schaffen. Kleine Häuser tun sich im Zuge von Landflucht und demografischer Entwicklung zunehmend schwer, für immer weniger Menschen qualitativ hochwertige Angebote in vielen verschiedenen Disziplinen vorzuhalten. Wirtschaftlich getrieben geht der Trend zu Spezialisierung.

Wie Zusammenarbeit aus dieser Not eine Tugend machen kann, zeigt das Beispiel zweier Landkrankenhäuser im Südosten Brandenburgs Die Lausitz Klinik Forst errichtet eine Tagesklinik für Geriatrie am Krankenhaus Spremberg, und die Spremberger Krankenhausgesellschaft baut eine Tagesklinik für Psychiatrie in Forst auf. So entstehen gleich zwei neue tagesklinische Angebote an den beiden Klinikstandorten.

Die geriatrische Versorgung hat an der Lausitz Klinik Forst, die zur Klinikgruppe Ernst von Bergmann gehört, eine lange Tradition. Seit 1992 gibt es dort eine stationäre und seit 2004 teilstationäre Geriatrie. Die Umgebung von Spremberg war den Angaben zufolge zuletzt jedoch geriatrische unterversorgt.

Spezialisierung und Zusammenarbeit machen Landkrankenhäuser zukunftssicher

Das Krankenhaus Spremberg seinerseits hat im Zuge des Ausbaus zu einem Gesundheitszentrum mit ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungsangeboten seine Fachabteilung für Psychiatrie und Psychotherapie immer mehr ausgebaut. Es betreibt bereits eine psychiatrische Tagesklinik in Guben. Sowohl Guben als auch Spremberg sind aber für Patienten aus Forst schlecht erreichbar. Zudem wächst der Bedarf an psychiatrischer Versorgung in der Region ebenso wie der geriatrische Versorgungsbedarf.

Hans-Ulrich Schmidt, Geschäftsführer der Lausitz Klinik Forst GmbH hält die Kooperation für „eine Win-Win Situation für die Bürger aus Spremberg und Forst“. Sie verbessere die medizinische Versorgung in Forst und in Spremberg. Davon zeigt sich auch Kathrin Möbius, Geschäftsführerin der Spremberger Krankenhausgesellschaft mbH überzeugt. „Die Kooperation der Kliniken in Forst und Spremberg ist gleichzeitig ein wichtiger Schritt, um die wohnortnahe medizinische Grundversorgung im ländlichen Raum an beiden Krankenhausstandorten zu sichern“, so Möbius.

Ministerin Golze „Beispielgebende Kooperation“

Auch das Brandenburger Gesundheitsministerium begrüßt die Kooperation. Es hat aufgrund der abgestimmten Anträge der beiden Klinikträger den Krankenhausplan des Landes entsprechend geändert. „So wie sich die Bevölkerung in den einzelnen Regionen des Landes verändert, so verändert sich auch der Bedarf an der medizinischen Grundversorgung“, so Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke). Hier seien neue Wege gefragt. „Die vereinbarte Kooperation zwischen Forst und Spremberg ist dafür beispielgebend. Die Patientinnen und Patienten profitieren, wenn zwei in verschiedenen Fachbereichen spezialisierte Krankenhäuser sich nicht als Konkurrenten, sondern als Partner verstehen, die sich fachlich austauschen und zusammenarbeiten“, so die Ministerin weiter. Durch den Ausbau der wohnortnahen tagesklinischen Angebote könnten zudem stationäre Behandlungen vermieden oder verkürzt werden, meint Golze.

Foto: sudok1 – fotolia.com

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