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Wie gut beugt HA-Nahrung Allergien bei Säuglingen vor?

Freitag, 3. Mai 2019 – Autor:
Kürzlich hatten Wissenschaftler die allergievorbeugende Wirkung von HA-Nahrung in Frage gestellt. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin widerspricht. Es seien Äpfel mit Birnen verglichen worden.
HA-Nahrung, Allergien, Säuglinge

Wirbel um HA-Nahrung: Kinderärzte halten an ihren Empfehlungen für Säuglinge fest

Stillen ist die beste Allergieprävention für Säuglinge. Die zweitbeste ist hypoallergene (HA) Nahrung. Soweit jedenfalls die bisherige Empfehlung. Durch eine kürzlich veröffentlichte Studie wurden Eltern von allergiegefährdete Säuglingen jedoch verunsichert. Die allergievorbeugende Wirkung von HA-Nahrung sei nicht ausreichend belegt, betonten die Studienautoren.

HA-Nahrung ist nicht gleich HA-Nahrung

Aus aktuellem Anlass bekräftigt die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGJK) ihre Empfehlung, allergiegefährdete Säuglinge in den ersten vier Lebensmonaten voll zu stillen. Wenn das nicht geht, raten die Experten zu hypoallergener (HA) Nahrung. Diese sollte in wissenschaftlichen Studien jedoch ihre Wirkung unter Beweis gestellt haben. Da HA-Nahrung nicht gleich HA-Nahrung sei, sollten Eltern auf entsprechende Hinweise auf der Packung der Säuglingsnahrung achten. Die größte Studie, die den geforderten Qualitätsanspruch erfüllt, ist demnach die GINI-Studie.

Studien nicht miteinander vergleichbar

Zu der jüngsten Meta-Studie nimmt die Ernährungskommission der DGJK wie folgt Stellung: In die Übersichtsarbeit waren methodisch gut und weniger gut durchgeführte Studien einbezogen, die Säuglingsnahrungen mit unterschiedlichen Eiweißquellen wie zum Beispiel Molke und Casein verglichen hatten. Zudem beinhalteten manche Studien zusätzliche Maßnahmen zur Allergieprävention, andere nicht. Derart heterogene Studien sind nach Meinung der Experten nicht miteinander vergleichbar.

Ernährung beeinflusst Allergierisiko

Allergien bei Kindern haben unterschiedliche Ursachen. Neben der genetischen Veranlagung spielen Umweltfaktoren und Lebensgewohnheiten eine große Rolle. Neurodermitis, Asthma und Heuschnupfen gehören zu den häufigsten Allergien bei Kindern. In den westlichen Industrieländern leiden viele Kinder an zum Teil schweren allergischen Erkrankungen. Eindeutig belegt ist, dass Stillen Kinder vor vielen Allergien schützt.

Foto: pixabay

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin
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