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Wie die Patientensicherheit verbessert werden kann

Freitag, 9. Dezember 2022 – Autor:
Den von der WHO ausgerufenen Tag der Patientensicherheit gibt es seit 2019. Um diese auch national voranzubringen, hat der Verbund gesundheitsziele.de ein Maßnahmenpapier zum "Gesundheitsziel Patientensicherheit" veröffentlicht.
Für die Patientensicherheit ist gute Kommunikation sehr wichtig

– Foto: Adobe Stock/rido

Den von der WHO ausgerufenen Tag der Patientensicherheit gibt es seit 2019. Um diese auch national voranzubringen, hat der Verbund gesundheitsziele.de ein Maßnahmenpapier zum "Gesundheitsziel Patientensicherheit" veröffentlicht.

Schätzungen gehen davon aus, dass das Risiko, als Patient aufgrund eines vermeidbaren medizinischen Fehlers im Rahmen der gesundheitlichen Versorgung zu sterben, bei 1 zu 300 liegt. Patientensicherheit bedeutet, Prozesse im Gesundheitswesen so zu organisieren, dass Fehler sowie kritische und unerwünschte Ereignisse vermieden werden.

Patientensicherheit bedeutet, aus Fehlern zu lernen

An gesundheitsziele.de sind 140 Organisationen aus Gesundheitswesen, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft beteiligt. Der Kooperationsverbund entstand vor über 20 Jahren unter dem Dach der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung (GVG) und wird von Bund und Ländern gefördert.

Dr. Günther Jonitz, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Patientensicherheit bei gesundheitsziele.de, sagt: "Patientensicherheit bedeutet, aus unerwünschten Ereignissen und Fehlern zu lernen und daraufhin Maßnahmen zur nachhaltigen Vorbeugung zu entwickeln. Grundvoraussetzung ist ein offener, positiver und proaktiver Umgang mit Fehlern und unerwünschten Ereignissen."

Was die Patientensicherheitskompetenz verbessern kann

Das Papier nimmt speziell die Förderung einer Patientensicherheitskultur und den Ausbau der Patientensicherheitskompetenz in den Blick. Ein wichtiger Aspekt, um die Patientensicherheitskompetenz zu verbessern, ist die Kommunikation des Personals mit den Patienten. Folgende Maßnahmen werden vorgeschlagen:

  • Mitwirkung der Patienten und ihrer Angehörigen als Potenzial zur Fehlervermeidung fördern
  • Rückmeldungen von Patienten zur Verbesserung der Patientensicherheit als erwünscht ansehen und in den Arbeitsalltag integrieren
  • Patienten erhalten möglichst ein Feedback zu den Ergebnissen ihrer Rückmeldungen
  • Patienten werden informiert und sensibilisiert, auf sicherheitsrelevante Aspekte der Versorgung zu achten und ihre Wahrnehmung zu kommunizieren

Was die Patientensicherheit verbessern kann: Gute Kommunikation

Vorschläge gibt es auch für die Arbeitsalltag der Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Um die Patientensicherheits-Kultur in den Einrichtungen zu verbessern, ist ebenfalls gute Kommunikation wichtig. Helfen können:

  • regelmäßige Teambesprechungen, Fallbesprechungen, Teamsupervision
  • klare Information über Verantwortlichkeiten und Aufgabenverteilung
  • Standards für technische Lösungen zur Informationsübermittlung und Kommunikation sind definiert und werden angewendet
  • Der Informationsbedarf der Patienten sowie weiterer an der gesundheitlichen Versorgung Beteiligten wird reflektiert und in das eigene Handeln einbezogen, etwa bei Übergabe im Krankenhaus, Sektorenwechsel, Arzneimittelversorgung, Nachsorge, Angehörigengesprächen in Krisensituationen
  • Verbindliche Prozess- und Ablaufbeschreibungen sowie Checklisten nutzen
  • Das Versorgungs-, Aufnahme- und Entlassmanagement wird hinsichtlich patientensicherheitsrelevanter Aspekte konkretisiert
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