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Wie Corona unser Einkaufsverhalten verändert

Dienstag, 14. Dezember 2021 – Autor:
Der Trend zum Online-Einkauf festigt sich auf hohem Niveau. Neben „harten“ Basisfaktoren wie Preis oder schneller Lieferung spielen für Verbraucher „weiche“ Kriterien wie Nachhaltigkeit oder Regionalität eine immer größere Rolle. Interessanter Nebenaspekt der jetzt vorgelegten PwC-Studie: Geimpfte Konsumenten sind offenbar deutlich optimistischer als ungeimpfte.
Smartphone, Mini-Einkaufswagen mit Corona-Maske, Pakete.

Die Corona-Pandemie ändert das Einkaufsverhalten der Menschen. Ein Beispiel: Das Smartphone konnte seinen Vorsprung als beliebtestes Endgerät für das Online-Shopping weiter ausbauen. – Foto: AdobeStock/vetre

Knapp zwei Jahre Corona-Pandemie haben offenbar tiefe Spuren im Konsumverhalten der Menschen hinterlassen. Das besagt der halbjährlich erscheinende „Global Consumer Insights Pulse Survey", eine Konsumentenbefragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC in 26 Ländern, darunter in Deutschland. Der Trend zum Online-Einkaufen festigt sich demnach weiter. Zugleich achten Verbraucher aber verstärkt auch auf hintergründigere Faktoren wie Nachhaltigkeit, Regionalität oder Umweltfreundlichkeit.

Smartphone beliebtestes Endgerät fürs Online-Shopping

Seit dem Ausbruch und der globalen Verbreitung von Covid-19 konnte der Internethandel der Konsumentenstudie zufolge stark profitieren. Die Verlagerung zum Einkaufen via Internet hat sich mittlerweile auf hohem Niveau stabilisiert. Das Smartphone konnte seinen Vorsprung als beliebtestes Endgerät für das Online-Shopping ausbauen: Gut jeder Dritte (35 Prozent) kauft mindestens wöchentlich per Smartphone ein. Im Frühjahr 2021 lag dieser Anteil noch bei 31 Prozent, im November 2020 bei 23 Prozent. Beliebteste Warengruppen für den Online-Kauf: Kleidung, Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte.

Auch der Anteil der Konsumenten, die mindestens einmal pro Woche im stationären Geschäft einkaufen, ist in den vergangenen Monaten wieder angestiegen: Immerhin knapp jeder Zweite (48 Prozent) shoppt wieder wöchentlich im stationären Handel. Vor einem Jahr lag dieser Wert lediglich bei 35 Prozent.

Regional, sozial, nachhaltig: „ESG-Faktoren“ immer wichtiger

Bei der Kaufentscheidung der Verbraucher spielen nicht mehr nur die vordergründig-organisatorisch wichtigen, „harten“ Faktoren eine Rolle – also gute Angebote, schnelle Lieferung oder Abholmöglichkeit, Einkaufsort/-kanal und Preis. „Weiche“, hintergründigere Kriterien wie Nachhaltigkeit werden immer wichtiger. Der Fachbegriff dafür lautet „ESG-Faktoren": In dem aus dem Englischen hergeleiteten Kürzel steht E für Umwelt, S für Soziales und G für eine gute Unternehmensführung. „Nachhaltigkeit bedeutet dabei für die Verbraucher längst nicht mehr nur Umweltschutz – auch das soziale Engagement und die Unternehmenswerte der Händler und Marken geraten zunehmend in den Fokus der Käufer-Aufmerksamkeit“, heißt es dazu bei PwC. Hier die drei wichtigsten Kriterien:

  • die bewusste Entscheidung für lokale Händler (46 Prozent),
  • die Wahl umweltfreundlicher und nachhaltiger Produkte (32 Prozent),
  • der Blick auf das soziale Engagement der Händler (33 Prozent).

Nachverfolgbare Herkunft von Produkten ist vielen wichtig

„Händler und Marken können mit ESG-Faktoren bei den Kund:innen punkten. Vor allem die nachverfolgbare Herkunft von Produkten ist vielen Befragten wichtig. Aber auch das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen und nachweislich gelebte Unternehmenswerte spielen für die Verbraucher:innen eine zentrale Rolle bei der Kaufentscheidung", resümiert Christian Wulff, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland.

Inflationsängste machen viele Verbraucher vorsichtig

Obwohl sich vor allem bei Festangestellten in der Pandemie Rücklagen angesammelt haben, machen aktuell Inflationsängste viele Verbraucher vorsichtig. 52 Prozent der Befragten gaben an, verstärkt auf den Preis zu achten, 47 sagten, sie versuchten zu sparen. Insbesondere für Reisen, alkoholische Getränke, Onlineveranstaltungen oder Kunst-, Kultur- und Sport-Events wollen viele in den nächsten sechs Monaten weniger ausgeben.

Geimpfte blicken optimistischer in die Zukunft

Was die Studie auch ergab: 50 Prozent der deutschen Konsument:innen blicken optimistisch in die Zukunft. Dabei zeigen sich jedoch große Unterschiede je nach Impfstatus: „Impfen macht optimistisch", berichtet PwC-Verbraucher-Experte Wulff. „Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der bereits gegen Corona Geimpften bezeichnen sich als zuversichtlich. Bei den Ungeimpften kann das nur ein gutes Drittel (35 Prozent) von sich behaupten."

Hauptkategorie: Corona
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