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WHO und UN wollen Malaria ausrotten

Samstag, 25. April 2015 – Autor:
Nach wie vor sterben jedes Jahr Hundertausende von Menschen an Malaria. Eine Ausrottung der Erkrankung ist aus verschiedenen Gründen kompliziert. Foscher hoffen jedoch, dass es bald neue Medikamente gibt.
WHO will Malaria ausrotten

Die Stechmücke der Gattung Anopheles überträgt den Malaria-Erreger – Foto: claffra - Fotolia

Eigentlich sollte heute kein Mensch mehr an Malaria sterben. Das hatten sich vor einigen Jahren die Vereinten Nationen (UN) vorgenommen. Doch immer noch sterben jedes Jahr zwischen 500.000 und einer Million Menschen an der Krankheit, die auch als „Sumpffieber“ oder „Wechselfieber“ bezeichnet wird. Vor allem bei Kindern kann die Erkrankung schnell zu Koma und Tod führen.

Malaria tritt hauptsächlich in den Ländern der Tropen und Subtropen auf. Es wird durch den Stich einer weiblichen Stechmücke der Gattung Anopheles übertragen. Die Symptome sind hohes, wiederkehrendes Fieber, Schüttelfrost, Durchfall, Erbrechen und Krämpfe. Es gibt verschiedene Arten von Malaria: die Malaria tropica, die Malaria tertiana und die Malaria quartana. Sie werden von unterschiedlichen Arten von Plasmodien, einzelligen Parasiten, ausgelöst. Insbesondere die Malaria tropica wird ohne Therapie schnell lebensgefährlich.

Welt-Maria-Tag 2015

Der heutige Welt-Malaria-Tag soll auf die Krankheit als globales Gesundheits- und Entwicklungsproblem aufmerksam machen. Er wurde im Jahr 2007 durch die Weltgesundheitsorganisation WHO ins Leben gerufen. Den Initiatoren geht es unter anderem darum zu zeigen, dass Malaria vor allem eine Armutskrankheit ist. Denn da die in erster Linie von Malaria betroffenen Länder über wenig Wirtschaftskraft verfügen, stellt die Erforschung neuer Medikamente gegen Malaria für viele Unternehmen keinen interessanten Markt dar.

Gleichzeitig gelten tropische Krankheiten wie die Malaria als eine der Hauptursachen für die wirtschaftliche Misere dieser Länder. So wird alleine der durch Malaria verursachte volkswirtschaftliche Schaden in Afrika auf rund 9,54 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Da die Erkrankung die Arbeitsproduktivität und damit das Bruttoinlandsprodukt der betroffenen Länder schmälert, können notwendige Investitionen, wie beispielsweise in Bildung, nicht getätigt werden. Zugleich werden die Länder von Touristen und ausländischen Investoren weitgehend gemieden.

WHO und UN wollen Malria ausrotten, doch der Erreger ist sehr anpassungsfähig

Ebenso wie die UN will auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Malaria langfristig ausrotten. Doch obwohl eine Ausrottung in einigen Ländern bereits geglückt ist, scheint sie insgesamt noch in weiter Ferne zu sein. Das liegt unter anderem an der Wandlungsfähigkeit des Erregers. Impfungen, die in Studien schon gute Erfolge gezeigt haben und daher vielen Menschen Hoffnung machen, werden daher vermutlich nicht die einzige Methode zur Malaria-Bekämpfung sein. Andere Möglichkeiten, die ausprobiert werden, sind der Einsatz von Insektiziden sowie die Verteilung von Moskitonetzen. Seitdem die Vereinten Nationen im Jahr 2000 mehrere hundert Millionen Moskitonetze in Asien und Afrika verteilt hatten, ist die Zahl der Malaria-Opfer deutlich zurückgegangen.

Im Falle einer Infektion kann Malaria mit Medikamenten behandelt werden. Dabei stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, die je nach Malaria-Form und Resistenz der Plasmodien ausgewählt werden. Teilweise sind die Medikamente auch zur Vorbeugung einsetzbar. Sie sind jedoch nicht immer wirksam und erreichen zudem den Großteil der Betroffenen nicht.

Foto: © claffra - Fotolia.com

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

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