Rund 30 bis 40 Prozent aller Krebserkrankungen gelten als vermeidbar, da lebensstilbedingt. Nicht nur das Rauchen, zu viel Sonnenexposition und Übergewicht tragen nachgewiesenermaßen zur Krebsentstehung bei, auch die Ernährung spielt eine große Rolle. So hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rotes Fleisch und Wurst bereits vor Jahren als krebserregend eingestuft.
Fleisch und Wurst als krebserregend eigestuft
Das heißt nicht, dass man zum Vegetarier werden muss, meint Ernährungsmediziner Lars Selig vom Universitätsklinikum Leipzig. „Aber man sollte pflanzliche Nahrungsmittel bevorzugen“. Das bedeutet: Rohes oder gegartes Gemüse aller Art, Obst, Nüsse und vollwertige Getreideprodukte können in unbedenklichen Mengen gegessen werden. Allerdings kommt es auch auf die Zubereitungsart an. Kartoffeln etwa sind per se gesund, nicht aber wenn sie als Pommes Frites oder Kartoffelchips auf dem Teller landen. Denn hier kommen schlechte Fette wie Palmfette ins Spiel, die wiederum erheblich der Gesundheit schaden.
Gute Fette statt schlechte Fette
Bei Fetten plädiert der Ernährungsexperte für Öle pflanzlichen Ursprungs, wie Olivenöl mit seinen einfach ungesättigten Fettsäuren und Rapsöl mit den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Wenn tierische Fette, dann sollte seiner Ansicht nach frischer Seefisch gegessen werden – wegen seines hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren.
Neben dem Verzicht auf Fleisch und Wurst empfiehlt der Experte auch Zucker, Fertiggerichte und Fast-Food zu vermeiden. Schon mit der Ernährung könne das Risiko für Darmkrebs erhöht oder gesenkt werden. Dazu kämen wenig Alkohol, der komplette Verzicht auf Tabak und regelmäßige Bewegung,. „Hand in Hand mit einer gesunden Ernährung gehen natürlich Bewegung und Sport“, sagt Lars Selig. „Denn es ist ja oft der Lebensstil – mit wenig Bewegung, viel Fast Food oder Fertiggerichten, reichlich Übergewicht, dazu noch Alkohol und Rauchen – der krank macht.“
Jeder zweite Darmkrebs lebensstilbedingt
Experten schätzen, dass sich die Darmkrebsrate halbieren ließe, wenn Menschen gesünder leben würden. Dabei muss man nicht unbedingt ins Fitnessstudio gehen oder einem Sportverein beitreten, beruhigt Selig: „Wortwörtlich der erste Schritt zu mehr Bewegung ist ja schon damit getan, die Treppe zu nehmen statt mit dem Fahrstuhl zu fahren.“
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