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Welche Zahnpasta ist die richtige für mich?

Montag, 27. November 2017 – Autor:
Rund fünf Tuben Zahnpasta verbraucht jeder Deutsche pro Jahr. Doch nimmt er auch die richtige? Stiftung Warentest verglich 92 Zahn­cremes für Erwachsene.
Zahncreme

Neben Allround-Zahnpasten wurden Sensitiv-Produkte und Pasten mit Weißeffekt getestet – Foto: ©cristovao31 - stock.adobe.com

Wer vor dem Regal mit Zahnpasta steht, findet meist drei Typen zur Auswahl: Allround-Zahnpasten, Sensitiv-Zahnpasten und Zahnpasten mit Weiß-Effekt. Welche Zahnpasta ist für welchen Bedarf die richtige? Das wollte Stiftung Warentest wissen. Sie verglich 92 Zahn­cremes für Erwachsene. Die Ergebnisse sind im test“-Heft  12/2017 nachzulesen.

Die Zahncreme-Hersteller versprechen Karies­schutz, natürliches Weiß oder die Schonung sensibler Zahnhälse. In dem Test schauten die Verbraucherschützer auf die Inhalts­stoffe und prüften ganz praktisch: Wie hoch ist der Abrieb, wie gut entfernen die Zahn­cremes Verfärbungen, was stärkt Zähne und Zahn­fleisch.

Fluorid härtet die Zähne und beugt so Karies vor

Entscheidend für die Karies-Prophylaxe ist der Wirk­stoff Fluorid. Einige Kandidaten unter den geprüften Universal-Zahnpasten enthielten keinen Fluorid­-Zusatz wie zum Beispiel die Zahnpasta Biorepair und das Weleda Pflanzen Zahngel. Sie wurden daher als mangelhaft bewertet, erklären die Warentester.

Fluorid hilft, der Zahn­oberfläche Mineralien zurück­zugeben. Und es macht die Zähne widerstands­fähiger gegen Säuren – so beugt es Karies vor. Sehr gut geeignet für die Karies­prophylaxe sind vor allem Zahnpasten mit Aminfluorid, Zinn­fluorid und Natrium­fluorid. Die Kombination von Aminfluorid und Zinn­fluorid hat neben der karies­prophylaktischen auch antimikrobielle Eigenschaften. Sie wirkt also auch plaque- und entzündungs­hemmend.

Sensitiv-Zahnpasten sollten einen niedrigen Abrieb haben

Ein wichtiger Punkt bei der Wahl der richtigen Zahnpasta ist der sogenannte Abrieb. Während sich Zahnbelag notfalls schon mit Zahnbürste und Wasser entfernen lässt, soll die Zahnpasta auch die Entfernung von Verfärbungen etwa durch Kaffee, Tee oder Ziga­retten unterstützen. Dafür sind Tenside und Putzkörper in den Zahn­cremes enthalten. Je nach Größe, Form und Art der beigemengten Putzkörper haben Zahnpasten einen unterschiedlichen Abrieb.

Gesunden Zähnen kann auch ein hoher Abrieb nichts anhaben. Bei freiliegenden Zahnhälsen empfiehlt sich dagegen ein nied­riger Abrieb. Denn die nicht mehr vom Zahnfleisch bedeckten Zahnpartien sind besonders empfindlich. Eben dafür wurden die Sensitiv-Zahnpasten entwickelt. Doch nicht alle getesteten Produkte aus dieser Kategorie wiesen einen niedrigen Abrieb auf. Übrigens: Auch Fehler beim Zähneputzen können die Zähne schädigen.

Fluoridfreie Sensitiv-Zahnpasten wie beispielsweise Biorepair sensitive und Logodent Zahn Creme sensitiv erhielten ein mangelhaft, da ihnen der Karies­schutz fehlt.

Zahnpasten mit Weiß-Effekt entfernen Verfärbungen

Machen Zahn­cremes Hoff­nung auf besonders weiße Zähne, fallen sie in die Kategorie Zahnpasta mit Weiß-Effekt.  Produkte die „extra“, „glänzend“ oder “strahlend“ weiße Zähne versprechen, sollten Verfärbungen mindestens „gut“ entfernen. Tatsäch­lich schafften das alle getesteten Produkte in dieser Kategorie. Auch hier gab es aber ein "mangelhaft" für Pasten ohne Fluor (Biorepair, Dr. Hauschka, Lavera).

Keine Extra-Wirkung auf Zahnstein und Parodontitis

Wer sich regel­mäßig und gründlich die Zähne putzt, beugt Plaque vor. Plaque ist die Grund­lage für Zahn­fleisch­entzündung, Parodontitis, Zahn­stein und Karies. Viele Anbieter loben auf der Tube daher zusätzlich eine besondere Wirkung der Zahnpasta auf Zahn­stein oder Parodontitis aus, heißt es weiter im „test“-Heft.

Stiftung Warentest hat nun die Liste der Inhalts­stoffe über­prüft und geschaut, ob zu den Werbeaussagen tatsäch­lich spezielle Wirk­stoffe aufgeführt waren, für die eine unterstützende Wirkung wissenschaftlich belegt ist. Ergebnis: Auf den Verpackungen wird oft viel versprochen – in den Tuben ist mitunter wenig drin.

Zinkhaltige Paste nicht für Kinder und Jugendliche

In Pasten für Erwachsene hält die Stiftung Warentest Zink in handels­üblicher Konzentration für sinn­voll. Es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass das Spuren­element gegen Bakterien wirkt und damit vor Plaque, Zahn­stein, Zahn­fleisch­entzündungen und Mund­geruch schützt. Ein Über­maß an Zink könnte lang­fristig aber negative Effekte haben, etwa das Immun­system schwächen, zu Blut­armut und nervenbe­dingten Bewegungs­störungen führen.

Bei Kindern und Jugend­lichen ist die Gefahr für ein Zuviel an Zink höher, ihr Bedarf wird in der Regel bereits über die Nahrung gedeckt. Deshalb halten es die Verbraucherschützer für notwendig, dass auf zinkhaltigen Pasten darauf hingewiesen wird, dass Minderjäh­rige sie nicht verwenden sollten.

Ein Tipp der Autoren: Grund­sätzlich können Kinder etwa ab dem Schul­alter eine Erwachsenen-Zahn­creme nutzen, sofern sie kein Zink enthält. Der Vorteil: Universalz­ahnpasten kosten oft weniger als Junior-Zahn­cremes.

Welche Zahnpasta ist die richtige für mich?

Um die Frage „Welche Zahnpasta ist die richtige für mich?“ zu beantworten, wählt der Käufer - abhängig von der individuellen Zahn- und Zahnfleischsituation - zunächst eine der drei Kategorien. Erst dann geben die Testergebnisse eine Orientierungshilfe. Auch der Preis kann schließlich eine Rolle spielen. Bei den Testergebnissen wurden Testreihen aus den Jahren 2013 bis 2017 zusammengezogen.

Unter 63 getesteten Allround-Zahnpasten erhielten Blend-a-med Complete Protect Expert, Odol-med3 Extreme Clean Tiefenreinigung, Signal Kräuterfrische, Colgate Total Fresh Stripe, Colgate Total Daily Repair, El-cemed Kräuter plus, Lidl Dentalux Complex 3 Kräuter, Rossmann Perlodent med Kräuter, Kaufland K-Classic Dental Kräuter, Lidl Dentalux Complex 3 Mint Fresh, Colgate Total Original, Elmex Kariesschutz, Meridol Zahnpasta und Rossmann Perlodent med Med ein „sehr gut“.

Bei den 21 bewerteten Sensitiv-Zahnpasten kamen Aldi Süd Friscodent Sensitive, Kaufland K-classic dental Sensitive, Lidl Dentalux Complex 5 Sensitive, La ligne Dent Sensitive, Aldi (Nord) Eurodont Soft & Sensitive, Elmex Sensitive Professional, Rossmann Perlodent med Sensitiv, Sensodyne Multicare Original, Sensodyne Fluorid, Müller Sensident Sensitiv, Elmex sensitive mit Aminfluorid und dm Dontodent sensitive auf ein „gut.“

Auch bei den 8 Weiß-Effekt-Pasten kamen nicht nur Markenprodukte sondern auch Handelsmarken von Discountern und Drogeriemärkten auf ein „gut“: Colgate Komplett Ultra Weiss, Lidl Dentalux Complex 5 Seidenweiß plus, Rossmann Perlodent med Brillantweiß, Sensodyne Fluorid + Sanftweiß, Penny Alldent potential Sanftweiß, Odol-med3 White & Shine, Dentagard Frisches Weiß und Blend-a-med 3D white vitalize.

Foto: cristovao31/fotolia.com

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