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Welche Medikamente gegen Heuschnupfen helfen

Sonntag, 18. März 2018 – Autor:
Mit Erle und Hasel hat die Pollenflugsaison begonnen. Allergiker spüren jetzt die ersten Symptome. Stiftung Warentest hat 52 rezeptfreie Medikamente überprüft, die gegen Heuschnupfen helfen.
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Mit dem Pollenflug beginnt für die Heuschnupfen-Patienten die jährliche Leidenszeit – Foto: ©Daisy Daisy - stock.adobe.com

In vielen Teilen Deutschlands hat der Flug von Hasel- und Erlenpollen begonnen. Für Allergiker beginnt damit die alljährliche Leidenszeit. Die von Heuschnupfen geplagten spüren erste Symptome, juckende Augen, zugeschwollene Nase. Stiftung Warentest hat in seinem "test"-Heft (3/2018) insgesamt 52 rezeptfrei erhältliche Medikamente überprüft, die die Beschwerden lindern und zugleich günstig sind.

Dazu zählen vorbeugend oder akut wirksame Augentropfen, Nasensprays sowie Tabletten, Säfte und Tropfen zum Einnehmen. Bei Präparaten mit den gleichen Wirk­stoffen unterscheiden sich die Preise zum Teil deutlich, heißt es weiter in dem Artikel.

15 Prozent der Deutschen sind Pollenallergiker

Etwa 15 Prozent der Deutschen reagieren laut Angaben des Robert Koch-Instituts allergisch auf Pollen und bekommen Heuschnupfen. Das Immunsystem der Betroffenen interpretiert den harmlosen Blütenstaub als feindlich und geht dagegen an. Dabei setzt der Körper das Gewebshormon Histamin frei. Es verursacht die typischen Symptome.

Wer nur Beschwerden an Augen oder Nase hat, kann zuerst Sprays oder Tropfen probieren. Sie wirken gezielt an den gereizten Stellen. Als sanfteste Variante und Mittel der Wahl für Schwangere gelten vorbeugende Wirkstoffe wie Cromoglizinsäure.

Mittel zur vorbeugenden oder akuten Behandlung

Cromoglizinsäure verhindert, dass der Körper Histamin freisetzt, und unterdrückt so Symptome. Bis sie die volle Wirkung entfaltet, dauert es. Allergiker müssen die Mittel bereits rund zwei Wochen vor Start des Pollenflugs bis zu dessen Ende nehmen und sie mehrmals täglich einsetzen, damit die Therapie wirkt.

Als Augentropfen wirksam und geeignet sind außerdem Mittel mit Azelastin (zur Akutbehandlung), Levocabastin (zur Akutbehandlung) und Ketotifen (akut und vorbeugend). Die Patienten sollten zu Präparaten ohne Konservierungsstoffe greifen. Denn diese können die Hornhaut schädigen.

Nasenspray mit Kortison nicht empfohlen

Präparate mit Cromoglizinsäure, Azelastin (zur Akutbehandlung) und Levocabastin (zur Akutbehandlung) gibt es auch als Nasenspray. Wer Beschwerden an Augen und Nase hat, kann mit Kombipackungen sparen - mit Cromoglizinsäure, Azelastin und Levocabastin. Nachteil: Die Doppelpacks enthalten oft Konservierungsstoffe. Anwender sollten unkonservierte Mittel bevorzugen.

Nasensprays mit Kortison wurden nicht in die Medikamenten-Tabelle aufgenommen. Sie sind wirksam und belasten den Körper weit weniger als Kortison in Tabletten- oder Spritzenform. Doch bei Daueranwendung in der Nase sind lokale Schäden nicht auszuschließen. Der Arzneimittel-Experte Prof. Gerd Glaeske empfiehlt diese Sprays nur, wenn andere rezeptfreie Mittel nicht reichen, und für höchstens vier Wochen am Stück.

Welche Medikamente gegen Heuschnupfen helfen

Auch Medikamente zum Einnehmen (Tabletten, Saft oder Tropfen) können gegen Heuschnupen helfen, wenn Nasenspray und Augentropfen nicht ausreichen. Die Antihistaminka Cetirizin und Loratadin wirken akut und im ganzen Körper. Die Wirkstoffe bremsen dass Immunsystem aus, indem sie Andockstellen des Botenstoffs Histamin im Gewebe blockieren. Anders als ältere Antihistaminika machen sie kaum müde. Einige Cetiricin-Tropfen enthalten als Konservierungsmittel Parabene, worauf manche Menschen allergisch reagieren.

Ob als Alternative zur Medikamenten-Therapie eine Hyposensibilisierung in Frage kommt, muss ein Arzt entscheiden. Das ist eine meist dreijährige Therape, bei der der Körper zunehmend an die allergieauslösenden Pollen gewöhnt wird. Das Allergen kann in Form von Spritzen, Tabletten oder Tropfen verabreicht werden Bei Spritzen besteht (selten) die Gefahr eines allergischen Schocks. Ein Arzt muss immer dabei sein.

Foto: daisy daisy/fotolia.com

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