Weg von der Feierabendforschung
Ärzte an deutschen Universitätskliniken haben ein enormes Arbeitspensum zu bewältigen: Patientenversorgung, Lehre, Verwaltung. Viel Zeit für die klinische Forschung lässt der Alltag nicht. Damit die Universitätsmedizin in Deutschland im internationalen Vergleich nicht ins Hintertreffen gerät, bedarf es deshalb einer tiefgreifenden Änderung der Ärzteausbildung.
Ein erster Schritt ist das Projekt "Charité Clinical Scientist Training Program" an der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Ziel ist es, Ärztinnen und Ärzte, die eine Karriere in der klinischen Forschung anstreben, bereits während ihrer Facharztausbildung geschützte Zeiten zu ermöglichen, um ihrer wissenschaftlichen Arbeit abseits des Klinikalltags und administrativer Aufgaben nachgehen zu können.
Stärkung der klinischen Forschung während der Facharztausbildung
Das Projekt beinhaltet ein Trainingsprogramm mit dreijähriger Laufzeit. Während dieses Zeitraums sollen acht Ausbildungsplätze für Trainees aus verschiedenen repräsentativen Fächern der klinischen Medizin geschaffen werden. Zielgruppe sind Medizinerinnen und Mediziner, die ihre Facharztausbildung bereits begonnen haben und über eine etwa dreijährige Berufserfahrung verfügen. Die einzelnen Curricula für die Ausbildung sollen an die jeweilige Disziplin angepasst werden, wobei in allen Fällen ein persönliches Mentoring, die Vermittlung von Soft Skills und die Teilnahme an monatlichen Workshops zu Themen an der Schnittstelle zwischen präklinischer Forschung und klinischer Entwicklung vorgesehen sind.
Charité Clinical Scientist
Die Förderinitiative "Offen - für Aussergewöhnliches" richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit einer herausragenden Projektidee, die einen innovativen Forschungsansatz verfolgen und quer zu Disziplinen und Mainstream denken.