
Etwa jeder fünfte Erwachsene kennt Beschwerden aufgrund von Blähungen. – Foto: AdobeStock/Siniehina
Acht- bis zehnmal am Tag entweicht beim gesunden Menschen Luft aus dem Darm, vor allem dann, wenn man blähende Lebensmittel gegessen oder Getränke mit Kohlensäure zu sich genommen hat. Manchmal ist einem das unangenehm, es ist aber etwas ganz Natürliches. Bestimmte Lebensmittel können zu einem Blähbauch führen. Über die Auswahl der Nahrung kann man Ruhe in den Bauch bringen. Wenn Blähungen jedoch regelmäßig zu Schmerzen führen oder Fürze ungesund riechen, sollte man seinen Hausarzt aufsuchen.
Blähungen: Wie kommt die Luft in den Bauch?
Jedesmal, wenn man schluckt, gelangen zwei bis drei Milliliter Luft in den Magen, ebenso beim Herunterschlucken von Nahrung. Die Luft kann einerseits durch Rülpsen entweichen, anderseits kann sie auch weiter in den Darm wandern. Dort trifft sie auf Gase, die von den Darmbakterien während des Verdauungsvorgangs produziert werden, darunter Wasserstoff, Stickstoff, Schwefelwasserstoff und Kohlendioxid. Insgesamt sind das viele Liter Gas, die im Darm produziert werden. Das meiste wird über die Darmschleimhaut wieder in das Blut abgegeben. Der Rest bahnt sich seinen Weg durch den Anus hinaus: als Pups.
Darmbakterien spielen entscheidende Rolle
Blähungen können dadurch bedingt sein, dass man überdurchschnittlich viel Luft schluckt oder aber Nahrungsmittel zu sich nimmt, die schwer verdaulich sind. Eine entscheidende Rolle spielen die Darmbakterien, die für die Zersetzung der Nahrung zuständig sind und so Gase produzieren. Übersteigt diese Gasproduktion das normale Maß, kann das dazu führen, dass sich zu viel Luft im Bauchraum sammelt und ein Blähbauch entsteht. Die Bauchdecke hebt sich also mehr oder weniger stark an, der Bauch ist gespannt und tut vielleicht sogar weh. Es kann sogar so schlimm sein, dass das Gas im Bauch das Zwerchfell nach oben drückt und das Atmen schwer wird.
Fünf Tipps gegen Blähungen
- Regelmäßige körperliche Aktivität beschleunigt den Gastransit, das Gas durchquert also schneller den Körper und wird schneller ausgeschieden. Das lindert die Beschwerden eines Blähbauchs.
- Blähende Nahrung und kohlensäurehaltige Getränke meiden.
- Kleinere Portionen essen, gegebenenfalls auf mehr Mahlzeiten verteilen.
- Langsam essen und trinken.
- Teemischungen aus Kümmel, Fenchel oder Anis regen die Verdauung an und können krampflösend wirken.
(Quelle: AOK)
Diese Lebensmittel können zu einem Blähbauch führen
- Hülsenfrüchte: Bohnen, Sojabohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen
- Kohlgemüse: Rosenkohl, Blumenkohl, Rot-, Weiß- und Chinakohl, Wirsing, Broccoli
- Andere Gemüse: Knoblauch, Zwiebeln
- Nüsse und Kerne: Walnüsse, Erdnüsse, Haselnüsse, Mandeln
- Unreifes Obst: Äpfel, Birnen, Aprikosen, Pflaumen, Pfirsiche, Trauben
- Getreideprodukte: Vollkornbrot, Pumpernickel, Getreideflocken, Müsli, Vollkornreis
- Zuckeraustauschstoffe: Fruktose, Sorbit, Xylit und entsprechende Diätprodukte
- Getränke: Frucht- und Traubensaft, kohlensäurehaltige Getränke, Bier
(Quelle: AOK)
Welche Erkrankungen hinter starken Blähungen stecken können
Zu den Erkrankungen, die Blähungen verursachen können, zählen Verstopfung, Verdauungsstörungen, Reizdarm-Syndrom, Laktoseintoleranz, Glutenintoleranz und Magen-Darm-Infekt. Ob Blähungen noch gesund sind oder schon einen Krankheitswert besitzen, ist aus medizinischer Sicht nicht klar zu trennen. Werden diese Krankheiten behandelt, werden auch die Blähungen in der Regel besser.
Wann sollte man bei Blähungen zum Arzt gehen?
Die Gesundheitsexperten der AOK zum Beispiel empfehlen aber, den Arzt aufzusuchen, wenn man das Gefühl hat, dass etwas anders ist oder nicht stimmt. Zu diesen auffälligen Symptomen zählen: dauerhafte Bauchschmerzen, wiederkehrende Durchfälle, unerklärlicher Gewichtsverlust, Stuhlinkontinenz oder Blut im Stuhl.