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Was tun bei einem Zahnunfall?

Samstag, 31. Oktober 2015 – Autor:
Bei einem Zahnunfall ist rasches Handeln gefordert. Was tun, wenn sich ein Kind oder Jugendlicher beim Toben oder beim Sport am Zahn verletzt hat? Die Initiative pro Dente gibt praktische Tipps.
Zahnunfälle durch Toben oder Sport sind nicht selten

Beim Sport oder Toben kann leicht ein Zahn verletzt werden – Foto: matimix - Fotolia

Stürze oder Zusammenstöße, bei denen die die Zähne verletzt werden, bleiben besonders im jugendlichen Alter nicht aus. Etwa jeder zweite 16-jährige hat bereits einen Zahnunfall erlitten. Doch auch Erwachsene sind betroffen.

Die Bandbreite der möglichen Verletzungen reicht von unkomplizierten Rissen im Zahnschmelz bis hin zu komplett ausgeschlagenen Zähnen mit einem Kieferbruch. In 70 Prozent der Fälle sind die oberen mittleren Schneidezähne betroffen.

Zahnunfall: Oft kann der Zahn gerettet werden

Ein Sportmundschutz kann das Unfallrisiko erheblich minimieren, doch sind sie längst nicht in jeder riskanten Sportart angekommen. In vielen Fällen kann der Zahn trotzdem gerettet werden. Das hängt auch davon ab, wie nach dem Unfall reagiert wird.

Grundsätzlich versuchen der Zahnarzt zuallererst, die Zähne zu erhalten, auch um weitere Folgeschäden und Folgebehandlungen zu vermeiden. Zahnersatz ist teuer. Bei Milchzahnverlust setzt er möglicherweise Prothesen als Platzhalter für die bleibenden Zähne ein.

Zahnunfall: Was zu tun ist

1. Das verletzte Kind beruhigen und durch das Anheben der Lippe vorsichtig in den Mund schauen.

2. Die Wunde kann stark bluten. Mit einem Stofftaschentuch oder sterilem Verbandsmaterial Druck auf die blutende Stelle ausüben und versuchen, sie von außen zu kühlen.

3. Sind die Zähne locker, nicht daran wackeln, sondern die Zähne in Ruhe lassen.

4. Ausgeschlagene Zähne oder Zahnteile suchen. Nur die Zahnkrone, nicht die Zahnwurzel anfassen. Auch wenn der Zahn verschmutzt ist, sollte er nicht gereinigt werden.

5. Den Zahn beim Transport möglichst feucht halten. Es gibt dafür die so genannte Zahnrettungsbox, die in Apotheken erhältlich ist. In Schulen und Kindergärten sowie in Sportvereinen und Schwimmbädern können solche Zahnrettungsboxen bereits vorhanden sein.

6. Wird der Zahn spätestens nach 20 Minuten in das spezielle Nährmedium in dieser Box gelegt, können die empfindlichen, lebenden Zellen der Wurzelhaut bis zu 48 Stunden überleben.

7. Wer keine Rettungsbox zur Hand hat, kann den Zahn in kalte H-Milch legen, alternativ sind Frischhaltefolie, Speichel in einem Gefäß oder eine isotone Kochsalzlösung möglich. Jedoch kann der Zahn dann nicht so lange erfolgreich gelagert werden, damit sind die Heilungschancen geringer.

8. Wichtig: Den Zahn auf keinen Fall in Wasser, ein feuchtes Taschentuch oder in den Mund legen, auch darf er nicht trocken transportiert werden.

9. So schnell wie möglich eine Zahnarztpraxis oder Zahnklinik aufsuchen.

10. Der Zahnarzt wird die Zähne im Detail untersuchen und entsprechend versorgen. Alle Fakten dokumentiert er in der Patientenakte, auch die Frage, ob es sich beispielsweise um einen Schul- oder Arbeitsunfall handelt. Das ist für eventuelle Versicherungsansprüche wichtig, schließlich kann es auch noch Spätfolgen sowie damit verbundene Behandlungen geben.

11. Wer unsicher ist, was er bei einem Zahnunfall machen soll, kann auch die bundesweit einheitliche, kostenpflichtige Zahnunfall-Notrufnummer 01805 - 012800 wählen.

12. Auf www.zahnunfall24.de kann man nachsehen, wo Zahnrettungsboxen bereitliegen.

Foto: matimix

Hauptkategorie: Medizin

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