Dass naturbelassene Walnüsse einen positiven Effekt auf den Fettstoffwechsel haben, ist wissenschaftlich erwiesen: Eine Studie unter Leitung von Prof. Klaus Parhofer am Klinikum der Universität München zeigte bereits 2014, dass regelmäßiger Walnussverzehr zu einem Abfall des Non-HDL-Cholesterins um sieben Prozent führt.
Nun untersuchten die Ernährungswissenschaftler am LMU-Klinikum in einer Folgestudie, ob der positive Effekt davon abhängt, was die Patienten in der Ernährung weglassen, wenn sie Walnüsse konsumieren. Non-HDL-Cholesterin ist ein neu eingeführter Faktor, in den mehrere Blutfett-Messwerte einfließen und der darum aussagekräftiger ist als die alleinige Angabe des „schlechten“ LDL-Cholesterin-Spiegels.
Acht Wochen täglich 43 g Walnüsse
Doktorandin Charlotte Bamberger betreute in der Studie 194 gesunde Frauen und Männer im Alter von durchschnittlich 63 Jahren. Die Probanden (alle Nicht-Raucher) wurden in drei Gruppen unterteilt, die innerhalb eines Zeitraums von acht Wochen jeden Tag 43 Gramm Walnüsse verzehrten.
Eine Gruppe sollte dabei vor allem auf Kohlenhydrate verzichten, einer zweiten wurde empfohlen, vor allem auf Fette zu verzichten und einer dritten eine Kombination aus beidem. In einer ebenso langen Periode gab es für eine Kontrollgruppe keine Nüsse, um Vergleichswerte zu haben.
Walnüsse verbessern Cholesterin-Werte
„Interessanterweise haben sich die Probanden nur begrenzt an die ihnen vorgegebene Diät gehalten“, sagt Prof. Parhofer, Oberarzt in der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV am Klinikum der Universität München. „Aber selbst dann, wenn man sich die Personen anschaut, die unsere Empfehlungen konsequent umgesetzt haben, sieht man keinen Unterschied bezüglich der Verbesserung des Cholesterinspiegels. Es spielt also keine Rolle, ob man Fette oder Kohlenhydrate reduziert, während man täglich eine Handvoll Walnüsse isst.“
In einem zweiten Ansatz hat das Team um Prof. Parhofer untersucht, ob es einen Unterschied macht, ob die Nüsse mit der Hauptmahlzeit, zum Beispiel als Bestandteil eines Salates, oder als Snack konsumiert werden. Hier zeigte sich ebenfalls kein Unterschied bei der günstigen Auswirkung auf den Fettstoffwechsel.
Wie wirkt Walnuss-Verzehr auf die Darmflora?
Fazit der prospektiven, randomisierten Studie, die im Fachmagazin Nutrients publiziert wurde: 43 Gramm der Baumnuss pro Tag verbessern den Fettstoffwechsel und senken das schlechte Cholesterin nachweislich um circa fünf Prozent - unabhängig davon, ob man bei der Ernährung Fette oder Kohlenhydrate anstelle der Walnüsse weglässt.
Derzeit werden weitere Untersuchungen ausgewertet, die Aufschluss darüber geben sollen, ob und wie sich der Walnussverzehr auf die Bakterienzusammensetzung der Darmflora auswirkt.
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