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Vitamin-D-Präparate können im Winter sinnvoll sein

Donnerstag, 7. Februar 2019 – Autor:
Über kaum ein Vitamin wird so viel geredet wie über Vitamin D. Tatsächlich wird die Liste der Krankheiten immer länger, die im Zusammenhang mit einem Vitamin-D-Mangel stehen. Wieviel Sonne ist erlaubt und sind Nahrungsergänzungsmittel eine gesunde Alternative?
Vitamin-D-Präparate  im Winter

Vitamin-D-Präparate können im Winter fehlendes Sonnenlicht ersetzen, um einen Vitamin-D-Mangel vorzubeugen oder zu beheben

Unser Körper braucht Vitamin D für gesunde Knochen. Fehlt das Sonnenvitamin kann es bei Kindern zu Rachitis kommen und bei älteren Menschen zu Osteoporose. Doch das ist längst nicht alles. Neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft weisen darauf hin, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D zu Störungen im Immunsystem, zu einem erhöhten Krebsrisiko sowie zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, metabolisches Syndrom und Diabetes führen kann. Auch das Nervensystem scheint unteren einem Vitamin-D-Mangel zu leiden: Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Hirnleistungsstörungen und Demenz stehen inzwischen auf der Liste der mit einem Vitamin-D-Mangel assoziierten Krankheiten. Und diese Liste wird immer länger.

Vitamin-D-Mangel gesundheitsgefährdend

Kurzum: Ein Vitamin-D-Mangel kann die Gesundheit gefährden. Da Vitamin D nicht vom Körper selbst hergestellt werden kann, muss es von außen zugeführt werden. Über die Nahrung ist das praktisch unmöglich. Niemand kann so viele fetten Fisch essen oder Lebertran trinken wie es für die Vitamin-D-Versorgung nötig wäre. Es geht also kein Weg am Sonnenbad vorbei. Bei Sonnenbestrahlung unter UVB-Einwirkung auf die Haut wird im Körper das Sonnenvitamin gebildet. Sonne ist die Hauptquelle für die Bildung von Vitamin D.

Problem Hautkrebsrisiko

Das Problem: In der dunklen Jahreszeit kann der Körper nicht genug Sonne tanken. Also muss er an den Vitamin-D-Speicher ran. Wurde der im Sommer nicht ausreichend aufgefüllt, weil etwa zu sehr auf den Sonnenschutz geachtet wurde – kann es zu einem Vitamin D Mangel kommen. Laut Robert Koch Institut liegt bei rund 60 Prozent der Erwachsenen eine Unterversorgung mit Vitamin D vor. Übertreiben wir es also mit dem Sonnenschutz? Tatsächlich gibt es einen Konflikt zwischen dem Schutz vor Hautkrebs und dem einer Unterversorgung mit Vitamin D.

Was sagen Ärzte?

Wegen der großen Bedeutung von Vitamin D für die Gesundheit lockern inzwischen jedoch viele Ärzte ihre Empfehlungen zum UV-Schutz und raten mehr Zeit, im Freien zu verbringen.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. empfiehlt Kindern und Jugendlichen ausdrücklich ein regelmäßiges Sonnenbad. Kinder mit Haut-Typ II und III sollen demnach in den Monaten April bis September für 5 bis 30 Minuten zweimal pro Woche zwischen 10 und 15 Uhr mit unbedecktem Kopf, freien Armen und Beinen sich ungeschützt der Sonne aussetzen sollen. Also ohne jeden Sonnencreme oder UV-abweisende Kleidung. Die Leitlinie des Dachverbands Osteoporose e.V. (DVO) empfiehlt Erwachsenen sogar täglich ein 30-minütiges Sonnenbad von Gesicht und Armen und warnt vor Lichtschutzpräparaten, da hierdurch die Vitamin D-Bildung verhindert werde.

Vitamin-D-Präparate nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen

Um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, ist der erste Schritt ein Bluttest beim Arzt. Liegt tatsächlich ein Mangel vor, wird der Arzt Vitamin-D-Präparate verschreiben. Das können Tabletten, Tropfen, Spritzen oder Nahrungsergänzungsmittel sein. Manche Ärzte raten jedoch schon bei einem erniedrigten Vitamin D-Spiegel zur Substitution, um es gar nicht zu einem Mangel kommen zu lassen, besonders mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit. Besonders gefährdet für einen Vitamin-D-Mangel sind älter Menschen, da die Vitamin-D-Bildung im Alter deutlich abnimmt. Wenn zudem im Alter weniger Zeit im Freien verbracht wird, nimmt die körpereigene Vitamin D-Bildung zusätzlich ab.

Darum sollten gerade ältere Menschen und Stubenhocker ihren Vitamin-D-Spiegel vom Arzt bestimmen lassen - am besten noch bevor die dunkle Jahreszeit beginnt. Bei einer nachgewiesenen Unterversorgung können Vitamin-D-Präparate sehr sinnvoll sein.

Foto: womue/fotolia.com

Hauptkategorien: Medizin , Prävention und Reha
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