Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Vielversprechende Studien zu grünem Tee

Donnerstag, 27. Dezember 2012 – Autor: Anne Volkmann
Grüner Tee rückt immer stärker in den Fokus der medizinischen Forschung. Aktuelle Studien liefern vielversprechende Ergebnisse zu den positiven gesundheitlichen Wirkungen des traditionellen Getränks.
Studien zu grünem Tee vielversprechend

Immer mehr Menschen vertrauen auf die heilsame Wirkung des grünen Tees

Grüner Tee wird immer beliebter, und viele Menschen glauben an seine gesundheitsfördernden Eigenschaften. Von Diabetes über Krebs bis hin zu Alzheimer und Multipler Sklerose – Bei all diesen Krankheiten werden grünem Tee positive Effekte zugesprochen. Doch eindeutige Daten, die das belegen könnten, waren bisher selten. Das scheint sich nun allmählich zu ändern. Denn grüner Tee ist zu einem beliebten Forschungsobjekt bei Medizinern geworden. Über 100 Studien weltweit befassen sich derzeit mit den medizinischen Effekten des Getränks – teilweise mit vielversprechenden Ergebnissen.

Der Stoff, der den grünen Tee zu einem scheinbaren Allheilmittel macht, heißt Epigallocatechingallat, kurz EGCG. Erst kürzlich haben Wissenschaftler beispielsweise entdeckt, dass eine ausreichende Menge an EGCG das Wachstum von Tumoren bremsen kann. Im Mausmodell verkleinerte sich durch die Gabe des Polyphenols die Menge der Krebszellen. Die Ursache wird darin vermutet, dass EGCG einerseits die Bildung von Blutgefäßen hemmen und andererseits Schäden an der Erbsubstanz verhindern kann.

Wirkung von grünem Tee bei Alzheimer und Multipler Sklerose?

Eine andere aktuelle Studie liefert Hinweise auf eine positive Wirkung von grünem Tee auf den Blutzucker. Schon wenige Tassen Tee scheinen, wenn sie zum Essen getrunken werden, den Anstieg des Blutzuckers nach einer stärkehaltigen Mahlzeit zu halbieren. Der Grund dafür liegt darin, dass EGCG die Stärkespaltung hemmt, wodurch der Blutzucker nach dem Essen langsamer ansteigt.

Weitere ermutigende Ergebnisse zeigen Forschungen an Zellkulturen. So wurden Hinweise darauf gefunden, dass EGCG entzündungshemmend wirkt und beispielsweise ein fehlgeleitetes Immunsystem drosseln kann. Zudem kann es Nervenzellen vor der Zerstörung durch das körpereigene Immunsystem bewahren. Das könnte grünen Tee zu einem wertvollen Partner bei der Therapie von Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose machen. Zurzeit laufen zwei Studien zur Wirkung von grünem Tee bei Multipler Sklerose im klinischen Forschungszentrum des Exzellenzclusters NeuroCure. Ergebnisse werden in einigen Monaten erwartet.

Des Weiteren untersuchen Forscher, ob der Extrakt des grünen Tees in der Lage ist, in ausreichender Menge die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, um beispielsweise bei Alzheimer direkt am Ort des Geschehens zu wirken. Überprüft wird auch, ob EGCG die Bildung der krankmachenden Amyloidfibrillen schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt beim Menschen stoppen kann. Bisher konnten nur im Mausmodell Hinweise darauf gefunden werden.

Foto: NataliTerr/fotolia.com

Weitere Nachrichten zum Thema Grüner Tee

09.10.2019

Auf den Wirkstoff EGCG aus grünem Tee werden viele Hoffnungen gesetzt. Unter anderem soll er neurodegenerativen Erkrankungen entgegenwirken. Nun hat eine Studie gezeigt, dass EGCG eine parkinsonähnliche Neurodegeneration nicht bremsen konnte. Weiteren Forschungsbedarf gibt es dennoch.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin