Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Versorgungsstrukturen für Kinder im demografischen Wandel

Donnerstag, 1. Februar 2018 – Autor: Angela Mißlbeck
Der demografische Wandel fordert eine Anpassung der Versorgungsstrukturen für Kinder. In Brandenburg sind dazu verschiedene Projekte in den Startlöchern.
Versorgungsstrukturen für Kinder anpassen

Versorgungsstrukturen für Kinder müssen wohnortnah sein – Foto: ©Oksana Kuzmina - stock.adobe.com

Die neueste Bevölkerungsstatistik scheint Brandenburg oberflächlich Entwarnung zu geben. Denn die Einwohnerzahl ist 2016 um 0,4 Prozent oder rund 10.000 Menschen auf 2,495 Millionen. Doch dieses Wachstum verteilt sich äußerst ungleichmäßig. Allein die Landeshauptstadt Potsdam verzeichnet 4100 Einwohner mehr. Zugleich steigt das Durchschnittsalter landesweit. 2016 lag es durchschnittlich bei 46,9 Jahre, variierte aber zwischen 42,7 Jahren in Potsdam und 49,3 Jahren im Landkreis Spree-Neiße. Auch in den Landkreisen Prignitz, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz lag das Durchschnittsalter über 49 Jahren.

Dringend gesucht: Neue Versorgungsstrukturen für ländliche Regionen

Die allgemeine Tendenz: Die städtischen Zentren wachsen und verjüngen sich, in den ländlichen Gebieten dagegen werden immer weniger Einwohner immer älter. Diese Entwicklung stellt das Gesundheitswesen vor mehrere Herausforderungen. Es gilt nicht nur für die wachsende Zahl Älterer eine angemessene Versorgung sicherzustellen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die wenigen verbliebenen Jungen eine ausreichende und wohnortnahe Versorgung vorfinden – sei es mit Kinderärzten oder in der Geburtshilfe.

Das Brandenburgische Landesgremium zur Versorgungssteuerung mit Gesundheitsministerin Diana Golze (Linke) als Vorsitzender unterstützt deshalb mehrere Projekte, die innovative Versorgungsmodelle für die Fläche entwickeln. Zuletzt hat es beschlossen, dass ein Projekt zur medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum vorbereitet wird.

Modellprojekte: Versorgungsstrukturen für Kinder

In einem ersten Schritt soll der Versorgungsbedarf in der Kinder- und Jugendmedizin in verschiedenen Regionen genauer untersucht werden. Daran wirken unter anderem das Klinikum Niederlausitz im Süden Brandenburgs und die GLG-Kliniken im Norden Brandenburgs mit.  Bei den GLG-Kliniken laufen bereits verschiedene Kooperationen zwischen den Krankenhäusern in Eberswalde, Angermünde und Prenzlau und Templin auch auf dem Gebiet der Geburtshilfe. Kinderärzte versorgen ihre kleinen Patienten dabei nicht nur im Krankenhaus, sondern auch ambulant.

Dringend gesucht werden in Brandenburg auch Lösungen für die Geburtshilfe. Auch dabei setzt das Bundesland, das in Sachen demografischer Entwicklung meist einen Schritt voraus ist, auf sektorenübergreifende Versorgungsmodelle. Aktuell gibt es nach Angaben des Brandenburgischen Gesundheitsministeriums 25 Krankenhäuser mit geburtshilflichen Abteilungen – Tendenz sinkend. In Bad Belzig hat die Abteilung für Geburtshilfe 2015 geschlossen. 2016 startete eine Gynäkologin in einer neuartigen Kooperationspraxis, die vom Krankenhaus gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) betrieben wird.

Foto: Okzana Kuzmina – fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Kinder , Kinderheilkunde , Demografie , Demografischer Wandel , Versorgungsforschung

Weitere Nachrichten zum Thema Versorgungsstrukturen für Kinder

Müssen immer mehr Kinderabteilungen in Krankenhäusern schließen? Davor warnen die Bundesärztekammer (BÄK), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und die Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland (GKinD).

16.06.2014

Mit dem demografischen Wandel wächst der Druck auf die Sozialsysteme. Die Lasten einer alternden Bevölkerung werden dabei schleichend auf die Schultern der Erwerbstätigen von morgen verlagert. Die Familien werden dabei doppelt belastet, zeigt das Berlin-Institut in einem Diskussionspapier.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin