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Untersuchung auf Schlafapnoe jetzt auch bei Internisten ohne Schwerpunkt

Freitag, 3. Juni 2022 – Autor:
Die Untersuchung auf Schlafapnoe ist jetzt auch bei Internisten ohne Schwerpunkt möglich. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat die entsprechende Qualitätssicherungsvereinbarung angepasst.
Mehr Ärzte können jetzt ambulant auf Schlafapnoe untersuchen

– Foto: Adobe Stock/Paolese

Die Untersuchung auf Schlafapnoe ist jetzt auch bei einem Internisten ohne Schwerpunkt möglich. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat die entsprechende Qualitätssicherungsvereinbarung angepasst. Das meldet die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), die sich dafür eingesetzt hat.

Die Schlafapnoe gehört zu den häufigsten Schlafstörungen in Deutschland. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes lassen sich mehr als 90.000 Menschen pro Jahr deswegen untersuchen. Zu einer Schlafapnoe kommt es, wenn sich die Atemwege im Schlaf so sehr verengen, dass die Atmung gestört und die Sauerstoffversorgung nicht mehr gewährleistet ist.

Untersuchung auf Schlafapnoe bei Internisten ohne Schwerpunkt

Um festzustellen, ob jemand unter Atemaussetzern im Schlaf leidet, analysieren Ärzte im Rahmen einer sogenannten Polygraphie das Schlafverhalten der Betroffenen. Diese Untersuchung kann ambulant durchgeführt werden. Nun dürfen das auch Internisten ohne entsprechenden Schwerpunkt.

Anatomische Besonderheiten im Rachenraum und an den Atemwegen, aber auch Übergewicht oder Alkoholkonsum können eine Schlafapnoe verursachen. Die genaue Ursache der Schlafstörung stellen Ärzte mit einem Messgerät fest.

Körperposition, Atemluftstrom, Sauerstoffsättigung

Dazu legt der Behandelnde dem Betroffenen Sonden auf der Brust an und gibt das Gerät mit nach Hause, das während der Nacht die Körperposition, den Atemluftstrom, Brust- und Bauchbewegungen und die Sauerstoffsättigung des Blutes misst. Diese ambulante Untersuchung ist für Patienten komfortabler als etwa eine Untersuchung im Schlaflabor.

"Schlafapnoe begünstigt Herzkrankheiten und Herzkranke mit Schlafapnoe haben einen ungünstigeren Krankheitsverlauf", erklärt Prof. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM und Kardiologe aus Würzburg. Um eine Polygraphie durchzuführen, absolvieren die Internisten einen 30-Stunden-Kurs. Darin erneuern sie ihr Fachwissen zu schlafbezogenen Atmungsstörungen sowie zur Handhabung der Polygraphie-Untersuchungsmethode.

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