Umgang mit digitalen Medien: Ratgeber unterstützt Eltern

Eltern sollten mit ihren Kindern gemeinsam über die Nutzung neuer Medien sprechen – Foto: ©Tatyana Gladskih - stock.adobe.com
Die intensive Computernutzung führt bei deutschen Kindern und Jugendlichen zu Problemen wie Schlafmangel oder Realitätsflucht. Sogar eine Internetsucht kann die Folge sein. Gleichzeitig geben Eltern ihren Kindern oft keine Regeln für den Umgang mit den Online-Medien vor oder sind unsicher, wie sie mit dem Thema umgehen sollen. Unterstützung bietet nun die neue Broschüre „Online sein mit Maß und Spaß – Elternratgeber zum richtigen Umgang mit digitalen Medien“ der Bundezentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Darauf macht die Zentrale anlässlich des Safer Internet Day am 05. Februar hin.
Drei bis vier Stunden Internetnutzung pro Tag
Aktuelle Studienergebnisse der BZgA belegen, dass 12- bis 25-Jährige in Deutschland in ihrer Freizeit jeden Tag durchschnittlich mindestens drei Stunden und am Wochenende bis zu vier Stunden online sind. Etwa 270.000 Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren zeigen zudem eine problematische Nutzung des Internets und von Computerspielen.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler erklärt: „Das Internet ist insbesondere für junge Menschen selbstverständlich, es gehört zu ihrem Alltag. Die meisten nutzen es täglich zum Chatten, zum Spielen oder zum Zeitvertreib. Neben all dem Spaß, den die digitalen Medien machen, gibt es aber auch gesundheitliche Risiken, die wir nicht ausblenden können.“
Suchtähnliche Entwicklungen bei vielen Jugendlichen
„Studien belegen, dass eine übermäßige, unkontrollierte Nutzung von Smartphone, Computerspielen und Internet zu suchtähnlichen Entwicklungen führen kann“, so Mortler weiter. Daher müssten Kinder und Jugendliche wissen, wie sie mit den neuen Medien umgehen sollen. Erwachsene seien aufgefordert, klare Vorgaben zu machen, Hilfestellungen zu geben und vorzuleben, wie man das Internet sicher und sinnvoll nutzen kann.“
Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: „Die Entwicklung der Medienkompetenz junger Menschen ist ein Prozess, den Erziehende fördernd begleiten sollten mit dem Ziel, Jugendliche im eigenverantwortlichen und selbstkritischen Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen"
Eltern sollten ihre Sorgen bezüglich des Nutzungsverhaltens mit den Kindern auch direkt besprechen, so Thaiss. Dazu biete der Ratgeber hilfreiche Tipps: „Entscheidend ist, Eltern dafür zu sensibilisieren, dass sie für ihre Kinder generell Vorbildfunktion haben, auch was die eigene Nutzung von Smartphone, Tablet oder PC angeht."
Online-Zeiten gemeinsam vereinbaren
Ein inhaltlicher Schwerpunkt der neuen Broschüre der BZgA sind die „Tipps zur Mediennutzung“. Dazu gehören gemeinsame Vereinbarungen zur Nutzung digitaler Medien, zum Beispiel festgelegte Offline-Zeiten oder welche Online-Angebote genutzt werden dürfen. Darüber hinaus wird auf weitergehende Beratungsmöglichkeiten und konkrete Hilfsangebote verwiesen.
Der Elternratgeber „Online sein mit Maß und Spaß“ ist ein Informationsangebot der Jugendkampagne „Ins Netz gehen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Prävention exzessiver Mediennutzung. Auf der Website der BzgA ist dieses Angebot neben anderen Materialien zum Thema abrufbar.
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