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Ultraschall unschädlich für Fötus

Dienstag, 4. September 2012 – Autor:
Für ungeborene Kinder bestehen keine gesundheitlichen Risiken durch Ultraschalluntersuchungen. Dennoch sollten Schwangere nur so viel vorgeburtliche Diagnostik wie nötig durchführen lassen, raten Frauenärzte.
Ungeborene hören und spüren den Ultraschall nicht

Ungeborene hören und spüren den Ultraschall nicht

Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge kann jede Frau in Deutschland drei Ultraschalluntersuchungen ihres Babys in Anspruch nehmen. Mittels Ultraschall sollen Fehlbildungen bei Kindern im Mutterleib festgestellt oder ausschlossen werden. Doch wie gefährlich ist eigentlich der Ultraschall für das ungeborene Kind?

Nach Angaben der Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass das Ungeborene durch eine Ultraschalluntersuchung in irgendeiner Weise geschädigt wird. In einer Stellungnahme in der Fachzeitschrift "Ultraschall in der Medizin" weisen die Experten darauf hin, dass die Sonografien für das Kind nach den heutigen Kenntnissen unschädlich und nicht spürbar sind.

Ungeborene spüren und hören Ultraschallwellen nicht

"Ultraschall ist eine Schallwelle, die mechanische Wirkungen und Temperaturerhöhungen in den von ihr durchlaufenen Geweben hervorruft", erklärt Professor Dr. med. Eberhard Merz, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt. Dass das Kind den Ultraschall im Mutterleib tatsächlich höre, sei jedoch ausgeschlossen, so der Experte. "Die Frequenzen beim diagnostischen Ultraschall betragen in etwa fünf bis zehn Megahertz. Das sind fünf bis zehn Millionen Schwingungen pro Sekunde", erläutert Professor Merz. Die Schwelle des menschlichen Gehörs liege aber bei zwanzigtausend Schwingungen pro Sekunde, also mindestens fünfzigfach niedriger.

Ultraschall in der Schwangerschaft - ein Risiko?

Dass es durch die vorgeburtliche Ultraschalluntersuchung zu einer gefährlichen Erwärmung des Feten kommt, hält der Geburtsmediziner für sehr unwahrscheinlich. Es sei denn die Mutter habe Fieber. Dennoch: "Vorsicht ist das oberste Gebot in der Medizin", erklärt Merz. In der Diagnostik gelte das sogenannte ALARA-Prinzip "as low as reasonably achievable): so viel wie nötig, so wenig wie möglich. "Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft sollten nur von Ärzten mit entsprechender Aus- und Weiterbildung und nur dann durchgeführt werden, wenn sie wirklich notwendig sind", sagt Professor Merz mit Blick auf das Babyfernsehen, das heute häufig auf Wunsch der Eltern durchgeführt wird - und keinerlei medizinischen Nutzen hat.

Foto: Barmer GEK

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