Typ-1-Diabetes entwickelt sich oft schon im Kleinkindalter

Diabetes vom Typ 1 kann schon im Kleinkindalter auftreten. – Foto: Pixabay.com
Diabetes bei kleinen Kindern? Bekommt man die Zuckerkrankheit nicht erst im Alter? „Das glauben nach wie vor viele Menschen", sagt der Kinder-Endrokrinologe und Diabetologe Thomas Kapellen, Chefarzt an der Median-Kinderklinik in Naumburg. „Aber schon im Krabbelalter kann ein Diabetes entstehen." Auf welche Warnzeichen Eltern achten sollten, berichtet das Apothekenmagazin „Baby und Familie" in seiner aktuellen Ausgabe.
Typ-1-Diabetes: Immunsystem zerstört Insulin-Zellen
Im Gegensatz zum Typ-2-Diabetes, auch „Altersdiabetes" genannt", bringt demnach bei Kindern und Jugendlichen der Typ-1-Diabetes als Autoimmunkrankheit den Blutzucker aus dem Gleichgewicht. „Das eigene Immunsystem attackiert und zerstört dabei die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse“, heißt es in „Baby und Familie“. Ohne Insulin könne der Körper den Traubenzucker aus der Nahrung nicht in die Zellen einschleusen und als Energiequelle nutzen – der Blutzucker steige deshalb an.
Diabetes-Verdacht bei Kindern: Vier Warnzeichen
Auf folgende vier Warnzeichen sollten Eltern laut „Baby und Familie“ achten: Die Kinder trinken viel, müssen ständig auf die Toilette oder haben dauernd die Windeln voll, sind schlapp, müde und nehmen ab, obwohl sie normal essen. Besonders dramatisch scheint das alles nicht - doch genau das ist das Problem, warnt Experte Kapellen. Denn bleibt ein Typ-1-Diabets unerkannt und unbehandelt, könnten die hohen Blutzuckerwerte gerade bei jüngeren Kindern den Stoffwechsel rasch entgleisen lassen.
Bei Verdacht sofort in die Kinderarztpraxis
Bemerken Eltern Symptome, die auf Diabetes hindeuten, sollten sie umgehend in die Kinderarztpraxis kommen, wo der Verdacht mit einer einfachen Urinprobe überprüft und mit einem Bluttest abgesichert werden kann. Denn ein unbehandelter Typ-1-Diabetes kann sich rasch in einen bedrohlichen Notfall wandeln. Aufmerksame Eltern merken am zuverlässigsten, wenn sich ihr Kind verändert. „Zögern Sie dann nicht lange mit dem Arztbesuch", rät deshalb Kinder-Diabetologe Kapellen. Es gelte die Devise: Lieber einmal zu besorgt als einmal zu sorglos zu handeln.