Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Suizid enttabuisieren: 600 Menschen liegen heute vor dem Brandenburger Tor

Mittwoch, 10. September 2014 – Autor:
600 Menschen werden sich am heutigen Welt-Suizid-Präventionstag vor das Brandenburger Tor legen. Mit der Aktion will die Initiative „600 Leben“ auf die jährlich 600 Selbstmorde von Jugendlichen aufmerksam machen.
Suizid enttabuisieren: 600 Menschen liegen heute vor dem Brandenburger Tor

Das Brandenburger Tor dient am Welt-Suizid-Präventionstag als Kulisse für eine spektakuläre Aktion gegen Suizide

Anlässlich des Welt-Suizid-Präventionstag 2014 hat sich die Initiative „600 Leben“ eine spektakuläre Aktion ausgedacht. Um 14 Uhr werden sich nach dem Ertönen einer Hupe 600 Menschen vor das Brandenburger Tor legen und erst wieder aufstehen, wenn ihnen die Hand gereicht wird. Damit will die Initiative auf die Suizide von Jugendlichen aufmerksam machen. Laut Statistik sterben in Deutschland jedes Jahr 600 Menschen unter 25 Jahren an Suizid. Damit ist Suizid die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen zwischen 10 und 24 Jahren. Durch Suizid sterben mehr Menschen dieser Altersgruppe als durch Verkehrsunfälle, Drogen und HIV/Aids zusammen.

Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland 600 junge Menschen das Leben

„Wir verlieren jedes Jahr 600 junge Leben durch Suizid. Trotzdem bleibt das Thema ein Tabu. Das wollen wir ändern“, heißt es auf der Internetseite von 600Leben, die von elf Berliner Verbände aus dem Bereich Suizidprävention und Seelische Gesundheit getragen wird, darunter die Caritas und der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin. Unterstützt wird die Aktion auch durch die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS). Erklärtes Ziel des Bündnisses: Ein Zeichen gegen die Tabuisierung von Suizid und Depression setzen, damit künftig weniger Menschen durch Suizide sterben. Treffpunkt für die Aktion am Brandenburger Tor ist der Pariser Platz. Nach der Aktion stehen Experten zur Diskussion bereit.

Die WHO hat den Welt-Suizid-Präventionstag erstmals 2003 ausgerufen

Der Welt-Suizid-Präventionstag wurde am 10. September 2003 erstmals von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen. Seither wird er jedes Jahr am 10. September von der International Association for Suicide Prevention (IASP) durchgeführt. Laut WHO ist der Suizid eines der größten Gesundheitsprobleme der Welt. Rund eine Million Menschen begehen nach WHO-Zahlen weltweit jährlich Suizid. Die WHO kritisiert, dass Suizidprävention in vielen Ländern nur unzureichend betrieben wird und das Thema immer noch tabuisiert wird. Das Motto des diesjährigen Welt-Suizid-Präventionstags ist ‘Suicide Prevention: One World Connected.’ Es unterstreicht die Tatsache, dass Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen notwendig ist, um Suizide zu bekämpfen.

Foto: © Sergii Figurnyi - Fotolia.com

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Berlin , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Suizid

29.01.2017

Suizid bei Kindern ist nach wie vor ein Tabuthema - zu schrecklich scheint es zu sein, um darüber zu reden. Daher weiß man relativ wenig über die Hintergründe. Nun haben Forscher die Motive für Selbsttötungen von Kindern genauer untersucht.

Suizide gehören nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Ein internationales Forscherteam hat nun in einer Meta-Analyse herausgefunden, dass sich durch ein Drei-Säulen-Modell Selbsttötungen am wirkungsvollsten verhindern lassen.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin