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So werden FFP2-Masken richtig desinfiziert

Samstag, 16. Januar 2021 – Autor:
FFP2-Masken können zu Virenschleudern werden. Doch Wegwerfen muss nicht unbedingt sein. Die Masken können auch desinfiziert und wiederverwendet werden. Bloß auf das richtige Desinfektionsverfahren kommt es an.
Zu gut für den Müll. Mit diesen Tricks können FFP2-Masken mehrmals aufbereitet werden

Zu gut für den Müll: Mit diesen Hygiene-Tricks können FFP2-Masken mehrmals aufbereitet werden – Foto: ©alex.pin - stock.adobe.com

Bis vor einem Jahr waren FFP2-Masken praktisch nur in medizinischen Fachkreisen bekannt. Inzwischen sind sie sprichwörtlich in aller Munde. Bayern hat jüngste eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken erlassen, um löchrige Schals aus den U-Bahnen zu verbannen, wie Markus Söder es ausdrückte.

Zwar sind die Masken im Zuge der Pandemie etwas preiswerter geworden, doch die Anschaffung geht trotzdem ins Geld. Zumal die Masken eigentlich als Einmalprodukte deklariert sind. Ein ökologischer und finanzieller Wahnsinn wäre das, wenn die Masken nach einmaligem Tragen millionenfach weggeworfen würden.

FFP2-Masken nicht mit anderen tauschen

Die gute Nachricht: FFP2-Masken können wiederverwendet werden. Allerdings wird das schnell unappetitlich. Die Masken sind in aller Regel weiß und werden schmutzig. Außerdem ist da noch das Problem, dass Viren, Bakterien und andere Erreger in den Materialien hängenbleiben. Daher lautet der oberster Grundsatz bei der Wiederverwendung: Eine FFP2-Maske sollte nur von einer Person getragen werden. Und sie sollte desinfiziert werden, wenn sie mehrmals getragen wird.  

Nicht zum Waschen geeignet

Waschmaschine, Spülmaschine, Kochen im Topf oder eine Behandlung mit Desinfektionsmitteln sind allerdings tabu, weil das Material dann Schaden nimmt. Genauer gesagt wird die elektrostatische Ladung und damit die Filterleistung reduziert. Waschen und Co. sind daher keine gute Idee.

Untersuchungen der Fachhochschule Münster haben jedoch gezeigt: Zwei Desinfektionsverfahren sind für den Privatgebrauch durchaus praktikabel.

Durch Erhitzen im Backofen wird die Maske desinfiziert

Die erste Methode sieht ein Erhitzen im Backofen vor. 60 Minuten trockene Hitze bei 80 Grad Celcisus sind den Forschern zufolge optimal, um SARS-CoV-2 vollständig zu inaktivieren. 70 Grad wären zu wenig, um die Viren abzutöten. 100 Grad und mehr würden die Materialien zerstören.

Es müssen also exakt 80 Grad sein. Um die Temperatur zu messen, wird ein Backthermometer auf den Ofenrost gelegt. Der sollte mit sauberem Backpapier ausgekleidet sein, denn sobald die 80 Grad erreicht sind, wird die trockene FFP2-Maske danebengelegt. Während der 60-minütigen „Backzeit“ sollte die Ofentür nicht geöffnet werden. Anschließend sollte Maske auf dem Rost außerhalb des Backofens abkühlen. Immerhin fünf Mal kann man die Maske auf diese Art und Weise desinfizieren. Danach ab in den Hausmüll.

Keimfrei erst nach sieben Tagen

Eine etwas bequemere Desinfektion ist, die Maske einfach sieben Tage lang nicht zu benutzen. Dafür wird die FFP-2-Maske bei Raumluft an einen Haken gehängt und nicht mehr angerührt. Am achten Tag kann sie dann wieder getragen werden, denn SARS-COV-2 und andere Viren sind dann verschwunden. Auch das Trocknen bei Raumluft kann insgesamt fünfmal wiederholt werden.

Die beiden Desinfektionsverfahren kommen aber nur dann in Frage, wenn die FFP2-Maske noch intakt ist. Ist das nicht der Fall oder wurde der Maskenträger von einer Person direkt angehustet, dann sollte die Maske schleunigst in den Müll.

Aerosole werden herausgefiltert

FFP2-Masken bestehen aus mehreren Lagen, in deren Mitte sich ein Filtervlies befindet. Das Filtervlies hat eine elektrostatische Ladung, die es ermöglicht, feinste Aerosole festzuhalten, die durch die reine Faserdichte des Gewebes nicht aufgefangen werden. FFP2-Masken ohne Ausatemventil filtern sowohl die eingeatmete als auch die ausgeatmete Luft. Masken mit Ventil filtern nur die eingeatmete Luft. Da die ausgeatmete Luft nicht gefiltert wird, schützen diese Masken Dritte nicht. Allerdings erleichtern Sie dem Träger das Atmen.

Foto: © Adobe Stock/ alex.pin

Hauptkategorien: Corona , Prävention und Reha , Medizin
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