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So schützt man Kinder vor Giften in Spielzeug

Dienstag, 10. Januar 2023 – Autor:
Putzmittel, giftige Pflanzen, Medikamente: Gefahren für kleine Kinder lauern im Haushalt viele. Schwer zu glauben, aber wahr: Auch ausgerechnet in Spielzeug werden immer wieder problematische Stoffe gefunden. Wie können Eltern ihre Kinder schützen?
Säugling liegt auf einer Matte und nagt an farbigem Plastikspielzeug.

Kleinkinder erkunden die Welt sehr gerne mit dem Mund. Umso wichtiger ist es, dass ihr Spielzeug frei von Giften ist. – Foto: AdobeStock/Arkady Chubykin

Können gelbe Quietsch-Entchen für Kinder gefährlich sein? Sie lächeln doch so süß! Sie waren zumindest gefährlich, bis in der EU chemische Weichmacher (Phthalate) in Kinderspielzeug verboten wurden, weil sie im Verdacht stehen, krebserregend zu sein und in den Hormonhaushalt einzugreifen. Und weil Kleinkinder Dinge in gerne in den Mund nehmen, um die Welt um sich herum zu erforschen. Als Alternativen werden inzwischen etwa Öko-Badeenten aus 100 Prozent Naturkautschuk angeboten, die absolut frei von Schadstoffen sein sollen. Was können Eltern tun, um ihre Kinder möglichst gut vor Giften zu schützen, die Verbraucherschützern zufolge nach wie vor in Kinderspielzeug lauern können?

Wie eine Toxikologin Gift im Spielzeug bewertet

„Jeder Stoff kann schaden, wenn die Aufnahmemenge zu hoch ist", sagt Ariane Lenzner vom Bundesinstitut für Risikobewertung in der aktuellen Ausgabe des Apothekenmagazins „Baby und Familie". Dass eine kritische Substanz in einem Spielzeug vorkomme, bedeute zwar nicht zwangsläufig, dass ein gesundheitliches Risiko bestehe. Entscheidend sei: „Löst sich der Stoff aus dem Material, und falls ja, wie viel davon kann beim Spielen in den Körper des Kindes gelangen?", sagt die Toxikologin aus Berlin.

Schadstoffe in Kinderspielzeug: Gütesiegel als Kauforientierung

Bei ihrer Kaufentscheidung können Eltern auf Prüfzeichen und Gütesiegel achten. In Deutschland gibt es das GS-Symbol („geprüfte Sicherheit“). Damit ausgezeichnetes Spielzeug entspricht laut Verbraucherzentrale den gesetzlichen Anforderungen bezüglich Sicherheit und Schadstoffen. Das Siegel wird für maximal fünf Jahre vergeben. „Wichtig: Zusätzlich zum GS-Zeichen muss die Prüfeinrichtung, zum Beispiel TÜV Rheinland oder DEKRA, angegeben sein, heißt es bei den Verbraucherzentralen.

Das CE-Zeichen dagegen ist kein Prüfzeichen sondern nur eine Herstellererklärung und bietet Verbraucherschützern zufolge keine Garantie für qualitativ hochwertiges und sicheres Spielzeug. Vom Kauf von Spielzeug, das nicht einmal ein CE-Zeichen enthält, wird deshalb erst recht abgeraten.

Das Umweltzeichen „Der Blaue Engel" gibt an, ob ein Gegenstand auch umweltverträglich ist. Für Textilien ist der „Standard 100 by Öko-Tex" weltweit anerkannt. Es gibt an, dass keine krebserregenden oder Allergie-begünstigenden Farbstoffe enthalten sind.

Wie Eltern Kinderspielzeug prüfen können

Aber was ist, wenn auf dem Spielzeug keinerlei Siegel aufgedruckt ist? Dann rät die Verbraucherzentrale dazu, das Spielzeug eingehend optisch, haptisch und geruchlich zu prüfen. Stellt man mindestens eins der folgenden Merkmale fest, raten die Verbaucherzentralen vom Kauf ab:

  • unangenehmer oder auffälliger Geruch
  • scharfe Pressnähte oder scharfe Ecken und Kanten
  • Fehler in der Verarbeitung etwa bei Nähten, der Bedruckung oder Lackierung
  • Materialien, die beim Reiben abfärben, beispielsweise bunte Schleifen
  • Fasern oder Füllungen, die sich aus dem Fell oder dem Inneren von Stofftieren ziehen lassen.
Hauptkategorie: Prävention und Reha
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