Snacks könnten Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erhöhen

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Hochverarbeitete Lebensmittel könnten das Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erhöhen. Das zeigt die PURE-Studie. Sie wurde im Fachmagazin BMJ veröffentlicht.
Zu den hochverarbeiteten Lebensmitteln gehören verpackte Backwaren und Snacks, kohlensäurehaltige Getränke, zuckerhaltige Cerealien, Fertiggerichte mit Lebensmittelzusatzstoffen und rekonstituierte Fleisch- und Fischprodukte. Sie haben oft einen hohen Zucker-, Fett- und Salzanteil, aber keine Vitamine und Ballaststoffe.
Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) treten häufiger in Industrienationen auf, Ernährungsfaktoren könnten eine Rolle spielen. Um das weiter zu untersuchen, wertete ein Team um Forscher der McMaster University in Hamilton/Ontario Ernährungsinformationen von 116.087 Erwachsenen im Alter von 35 bis 70 Jahren aus.
Sie lebten in 21 Ländern mit niedrigem, mittlerem und hohem Einkommen. Die Teilnehmer wurden zwischen 2003 und 2016 in die Studie aufgenommen. Über eine durchschnittliche Nachbeobachtungszeit von 9,7 Jahren entwickelten 467 (0,4 Prozent) eine CED (90 Morbus Crohn und 377 Colitis ulcerosa).
Mehr als fünf Portionen am Tag
Nach Berücksichtigung anderer potenzieller Einflussfaktoren fanden die Forscher heraus, dass eine höhere Aufnahme von hochverarbeiteten Lebensmitteln mit einem höheren CED-Risiko verbunden war.
Im Vergleich zu weniger als einer Portion hochverarbeiteter Lebensmittel pro Tag fanden sie ein um 82 Prozent erhöhtes Risiko für CED bei denen, die fünf oder mehr Portionen pro Tag konsumierten, und ein um 67 Prozent erhöhtes Risiko für 1 bis 4 Portionen pro Tag.
Snacks könnten Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen erhöhen
Verschiedene Untergruppen von hochverarbeiteten Lebensmitteln, darunter Erfrischungsgetränke, raffinierte gesüßte Lebensmittel, salzige Snacks und verarbeitetes Fleisch, waren jeweils mit einem höheren Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen verbunden.
Im Gegensatz dazu war die Aufnahme von weißem Fleisch, rotem Fleisch, Milchprodukten, Stärke und Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten (wie Erbsen, Bohnen und Linsen) nicht mit einem höheren CED-Risiko verbunden. Das Risiko wird also möglicherweise nicht durch die Lebensmittel selbst verursacht, sondern durch die Art und Weise, wie sie verarbeitet werden.