Schwanger nach Krebs mit Eierstockgewebe-Transplantation
Eierstockgewebe wird entnommen, eingefroren und später wieder eingepflanzt. Der hormonelle Zyklus kann daraufhin wieder anspringen, Eizellen werden produziert. Das Verfahren wird Krebspatientinnen in Dänemark bereits routinemäßig und kostenlos angeboten.
An der Studie, die im Fachblatt Human Reproduction veröffentlicht wurde, nahmen 41 Frauen teil. Es gab 53 Transplantationen von aufgetautem Eierstockgewebe über einen Zeitraum von zehn Jahren. 32 der Frauen wollten schwanger werden. Zehn Frauen brachten Kinder zur Welt, bei zwei Frauen gab es eine Abtreibung, eine Frau erlitt eine Fehlgeburt.
Schwanger nach Krebstherapie: Eierstockgewebe funktioniert
Die Hälfte der Kinder wurde auf natürlichem Weg gezeugt, die andere über künstliche Befruchtung (In-Vitro-Fertilisation). Das Eierstockgewebe wurde im Schnitt mit 30 Jahren entnommen und mit 33 Jahren wieder eingepflanzt.
Die Befürchtung, mit der Transplantation könnte der Krebs wiederkehren, bestätigte sich nach Ansicht der Forscher nicht. Drei der Frauen erkrankten erneut an Krebs, dies hinge aber nicht mit dem Eingriff zusammen.
Transplantiertes Eierstockgewebe stoppt Menopause
Überrascht zeigten sich die Wissenschaftler, dass wiedereingesetztes Eierstockgewebe bei einigen Frauen noch nach zehn Jahren funktionierte. Bei anderen blieb das Gewebe nur wenige Monate intakt. Die Gründe sind unklar. Bei weiteren Probandinnen gelang es, mit der Re-Transplantation den vorzeitig eingetretenen Anbruch der Menopause wieder zu stoppen.
Das Einfrieren von Eizellen oder Eierstockgewebe birgt auch für gesunde Frauen die Möglichkeit, den Zeitpunkt für eine Familiengründung nach hinten zu verschieben, weil sie sich zunächst beruflich etablieren möchten oder noch den richtigen Partner suchen. Diese Social Freezing genannte Möglichkeit, die biologische Uhr anzuhalten, ist nicht unumstritten.
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