Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Schutz gegen Bienenstich-Allergie unvollständig

Sonntag, 21. Mai 2017 – Autor:
Präparate zur Hyposensibilisierung bei Bienenstich-Allergie bieten nicht immer einen vollständigen Schutz. Das ergab eine Studie des Helmholtz Zentrums und der Technischen Universität München (TUM).
Biene

Für Allergiker kann der Stich einer Biene lebensbedrohlich sein – Foto: Heinz Waldukat - Fotolia

Der Sommer ist im Anmarsch, und mit ihm beginnt für viele Allergiker auch die Angst vor Bienenstichen. „Allergische Reaktionen gegen Insektengifte sind potenziell lebensbedrohlich und eine der schwerwiegendsten Hypersensitivitätsreaktionen“, erklärt Dr. Simon Blank, Arbeitsgruppenleiter am Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM), welches vom Helmholtz Zentrum München und der TUM betrieben wird.

Hier kann  die Allergen-spezifische Immuntherapie – im Volksmund besser bekannt als Hyposensibilisierung – helfen. Dafür wird den Patienten das Gift in sehr geringen Dosen unter die Haut gespritzt. Das soll dazu führen, dass sich der Körper daran gewöhnt und eine überschießende Reaktion des Immunsystems im Falle eines Bienenstichs ausbleib - und es nicht zu einem anaphylaktischen Schock kommt.

Schutz gegen die Bienenstich-Allergie unvollständig

Doch der Schutz gegen die Bienenstich-Allergie ist teils unvollständig, berichten die Experten im Fachmagazin Human Vaccines and Immunotherapeutics. „Beim Bienengift handelt es sich um einen Cocktail. Darin sind vor allem fünf Komponenten besonders relevant für Allergiker“, erklärt Blank in einer Mitteilung. „In unserer Untersuchung von kommerziellen Präparaten konnten wir allerdings zeigen, dass diese sogenannten Major-Allergene nicht überall in ausreichender Menge vertreten sind - manche Allergene sind stark unterrepräsentiert.“

Die Forscher hatten für ihre Analyse zunächst Antikörper gegen die fünf einzelnen Bienengift-Allergene hergestellt. Konkret ging es um die Proteine Api m 1, 2, 3, 5 und 10. Die Abkürzung Api m stammt vom lateinischen Fachbegriff für die Honigbiene Apis mellifera. Im Anschluss testeten sie deren Anteil in vier verschiedenen Präparaten zur Hyposensibilisierung und untersuchten dabei auch verschiedene Chargen.

Immunisierung: Allergene in zu geringer Menge vorhanden

Während in manchen Präparaten alle Giftkomponenten in ausreichender Menge gleichmäßig vorkamen, seien in anderen bis zu drei der fünf Allergene in zu geringen Mengen vorhanden gewesen. Rund sechs Prozent der Patienten sind ausschließlich gegen diese drei Allergene sensibilisiert. Wenn diese eventuell nicht in ausreichender Menge in den Präparaten vorkommen, ist fraglich, wie gut die Hyposensibilisierung gegen Bienenstiche dem Einzelnen nutzt und ihn vor einer allergischen Reaktion schützt. Um das eindeutig zu beantworten, wären indes weitere Studien nötig.

Kürzlich konnte eine andere Untersuchung zeigen, dass eine Sensibilisierung vornehmlich gegen Api m 10 ein erhöhtes Risiko für einen Misserfolg der Immuntherapie darstellt. Ob das mit einem geringen Anteil von Api m 10 in den Präparaten zusammenhängt, wurde in der Studie nicht untersucht.

Foto: Heinz Waldukat/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Allergie

Weitere Nachrichten zum Thema Insektengift

31.07.2015, aktualisiert: 30.08.2019

Sommerzeit ist Wespenzeit. Beim Essen im Freien locken Kuchen, süße Säfte, Fleisch oder Würstchen ungebetene Gäste an. Hektische Bewegungen, Wegpusten oder ein ungewollter Kontakt können die Wespe aggressiv machen – und sie sticht zu. Wann ein Wespenstich gefährlich ist, kann man an bestimmten Symptomen erkennen.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin