Schokolade bietet Schutz vor Vorhofflimmern

Inhaltsstoffe der Schokolade sind gut für die Herzgesundheit – Foto: Africa Studio - Fotolia
Der regelmäßige Genuss von Schokolade, besonders von Bitterschokolade mit hohem Kakao-Anteil, hat positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit. Das wird auf bestimmte Pflanzenstoffe zurückgeführt, die die Blutgefäßfunktion fördern. Nun wollten Forscher der Harvard University herausfinden, ob sich damit auch das Risiko für Vorhofflimmern vermindern ließe.
Statistisch gesehen entwickelt einer von vier Erwachsenen im Laufe des Lebens diese Krankheit. Im Alter ist das Risiko erhöht. Die Ursachen sind nicht eindeutig geklärt. Die Forscher werteten nun Daten aus der Dänischen Ernährungs-, Krebs- und Gesundheitsstudie aus, an der 26.400 Männer und 29.100 Frauen im Alter zwischen 50 und 64 teilnahmen.
Wöchentlicher Schokoladenkonsum festgestellt
Die Probanden gaben Auskunft über ihren wöchentlichen Schokoladenkonsum, wobei 30 g als eine Portion eingestuft wurde. Es wurde allerdings nicht genau spezifiziert, welche Art von Schokolade sie aßen. In Dänemark wird vorwiegend Milchschokolade konsumiert, deren Kakao-Anteil rund 30 Prozent beträgt.
Außerdem wurden Informationen über Gewicht, Blutfettwerte und weitere kardiovaskuläre Risiken wie Diabetes oder Bluthochdruck sowie zu Ernährung und Lebensstil erhoben. Ihre Gesundheit wurde dann weiterverfolgt. Während der Beobachtungsperiode, die durchschnittlich 13,5 Jahre betrug, wurden 3.346 neue Fälle von Vorhofflimmern diagnostiziert.
Schokolade bietet Schutz vor Vorhofflimmern
Es zeigte sich: Schokolade bietet anscheindend Schutz vor Vorhofflimmern. 17 Prozent geringer fiel die Rate aus, wenn 1 wöchentliche Portion Schokolade verzehrt wurde, 20 Prozent niedriger für 2-6 wöchentliche Portionen und 14 Prozent niedriger für 1 oder mehr tägliche Portionen. Der Zusammenhang war am ausgeprägtesten bei 1 wöchentlicher Portion für Frauen (21 Prozent niedrigeres Risiko) und 2 bis 6 wöchentliche Portionen für Männer (23 Prozent niedrigeres Risiko).
Die Studie wurde in der Zeitschrift Heart veröffentlicht. Es handelt sich um eine Beobachtungsstudie, daher könnten keine festen Schlussfolgerungen über Ursache und Wirkung gezogen werden. Dennoch lautet das Fazit der Forscher: „Obwohl die meisten Schokolade, die verzehrt wurde, relativ geringe Konzentrationen der potenziell schützenden Inhaltsstoffe enthielt, ergab sich ein deutlicher Zusammenhang.“ Hintergrund: Milch verringert die Wirksamkeit der nützlichen Stoffe in der Schokolade.
Kakobohnen enthalten sekundäre Pflanzenstoffe
In der Kakaobohne enthalten sind Flavonole, die auch in roten Trauben vorkommen und dem Rotwein den Ruf als Herzinfarktschützer eingebracht haben. Weitere sekundäre Pflanzenstoffe steuern der Arterienverkalkung entgegen. Der übermäßige Verzehr von Schokolade kann indes nicht empfohlen werden, da die meisten Produkte viel Zucker und Fett enthalen, das zu Übergewicht und anderen gesundheitlichen Problemen führen kann.
Viele Patienten wissen nicht, dass sie daran leiden
In einem begleitetenden von Editorial von Ärzten aus dem Duke-Zentrum für Vorhofflimmern in North Carolina, wandten sie ein, dass die Schokoladenesser in der Studie gesünder und waren und einen höheren Bildungsstandard besaßen, was allgemein mit einer besseren Gesundheit verbunden ist.
Zudem enthielt die Studie nur Fälle von diagnostizierten Vohofflimmern. Viele Patienten wissen nicht, dass sie darunter leiden, da es zuächst oft nur anfallsweise auftritt und keine deutlichen Beschwerden verursacht. Dennoch heißt es auch in diesem in dem Kommentar, die Studie könne helfen, effektive Präventationsmaßnahmen gegen dieses Herzkrankheit zu entwickeln.
Vorhofflimmern erhöht Schlaganfall-Risiko
Durch die Rhytmusstörung kann die Vorhofmuskulatur die Herzkammern nicht mehr richtig bei der Pumpleistung unterstützen. Es bleibt Blut zurück, aus dem sich Blutgerinnsel bilden können. Wenn diese Thromben in dem Körper ausgeschwemmt werden, können sie dort ein Gefäß verstopfen und zu einem Schlaganfall führen. Oft wird dann erst das Vorhofflimmern festgestellt.
Es ist möglich mit einem Elektroschock oder minimal-invasiven Eingriffen die Störimpulse in der Vorhofmuskulatur zu beseitigen. Doch auch nach dieser Katheterablation genannten OP gibt es häufig Rückfälle. Daher besteht die vorwiegende Behandlungsmethode in der regelmäßigen Einnahme von Gerinnungshemmern, die die erneute Bildung eines Thrombus verhindern sollen.
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