Rotes Auge kann Folge von Rheuma sein

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Wenn die Rötung am Auge länger als 48 Stunden anhält, sollten Patienten zum Arzt gehen. Das rät Professor Uwe Pleyer von der Universitäts-Augenklinik der Charité in Berlin anlässlich der diesjährigen Augenärztlichen Akademie in Düsseldorf. Das rote Auge kann Zeichen einer Uveitis sein, einer Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea). Bei der Uveitis - im Deutschen auch häufig als Regenbogenhautentzündung bezeichnet - können die Iris, der Strahlenkörper und die Aderhaut betroffen sein. Auch der Glaskörper kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht selten ist die Uveitis Leitsymptom einer rheumatischen Erkrankung. Eine Abklärung der Ursachen des roten Auges und eine rechtzeitige Behandlung sind wichtig, denn im schlimmsten Fall droht eine Erblindung
Die Rheumatoide Arthritis, die meist nach dem 40. Lebensjahr auftritt, wird häufig von einem trockenen Auge oder einer Lederhautentzündung begleitet. Beschwerden können dann brennende Augen mit Fremdkörpergefühl, rote Augen oder stechende Schmerzen sein. Die inneren Strukturen des Auges sind dagegen häufiger bei Kindern und jungen Erwachsenen bis zu einem Alter von 40 Jahren betroffen. Hier können die Patienten unter sehr unterschiedlichen Beschwerden wie verstärkter Blendempflichkeit oder unscharfem Sehen leiden. Gerade Kinder weisen oft gar keine Beschwerden auf, obwohl die Regenbogenhaut stark entzündet sein kann.
Rote Augen: Folgen
Als mögliche Folge einer Uveitis können die Regenbogenhaut und die Linsen miteinander "verkleben" oder sogar die Linse eintrüben. Bereits in jungen Jahren kann sich ein Katarakt entwickeln, so Pleyer. Auch der Augeninnendruck kann sich erhöhen. Bei Kindern und bei langer Krankheitsdauer kann sich mitunter Kalzium die Hornhaut einlagern. Schliesslich, so erklärt der Experte, kann ein Makulaödem entstehen.
Therapiemöglichkeiten
Als Behandlungsmöglichkeiten kommen Kortisontropfen oder Mydriatika, Mittel zur Pupillenerweiterung, in Frage. Bei schwereren Entzündungen kann das Kortison auch direkt unter die Bindehaut oder hinter das Auge gespritzt oder Kortisontabletten gegeben werden. Bei rezidivierenden Entzündungen kommt eine immunmodulierende Therapie mit Wirkstoffen aus der Rheumatologie wie etwa Methotrexat oder Cyclosporin A in Frage. Eine weitere Option bei Rheumapatienten mit einer Uveitis sind TNF-alpha-Hemmer. Da diese aber für die Uveitis nicht zugelassen sind, kann die Behandlung nur im sogenannten Off-label-use stattfinden.