Rocket-Studie zur T-Zell-Therapie gegen Krebs nach Todesfällen fortgesetzt
Unter bestimmten Auflagen kann das amerikanische Biotech-Unternehmen Juno Therapuetics die Rocket-Studie fortsetzen. Die Food and Drug Administration (FDA) hatte die Phase-II-Studie zur Testung einer neuen T-Zell-Therapie gegen Krebs Anfang Juli gestoppt, da es innerhalb weniger Wochen zu drei Todesfällen kam. Nach Angaben des Unternehmens aus Seattle seien die Todesursachen aber nicht die modifizierten T-Zellen selbst gewesen. Vielmehr seien die Todesfälle nach der zusätzlichen Gabe des Chemotherapeutikums Fludarabin aufgetreten. Die Studie werde nun ohne das Zytostatikum fortgesetzt.
Getunte T-Zellen sollen ALL bekämpfen
In der Rocket-Studie steht eine neue T-Zell-Therapie namens „JCAR015“ gegen akute lymphoblastische B-Zell Leukämie (ALL) bei Erwachsenen auf dem Prüfstand. Die Patienten, die daran teilnehmen, haben mehrere Rückfälle hinter sich. Bei der neuen Immuntherapie werden T-Zellen der Patienten genetisch so verändert, dass sie den Krebs erkennen und gezielt bekämpfen. Dafür werden den Patienten zunächst eigene Immunzellen entnommen und nach gen-technischen Modifikationen im Labor wieder injiziert.
Bislang konnte Juno mit T-Zell-Therapien bemerkenswerte Ansprechraten verzeichnen. Bei acht von zehn Patienten soll es zu einer Remission gekommen sein. Aber die Behandlung mit T-Zellen ist nicht ohne Risiko. Bereits 2014 waren im Studienprogramm zwei Patienten an Immunreaktionen gestorben. Die Therapie sei extrem stark, heißt es in Fachkreisen.
Immuntherapie gegen Krebs weckt weiter große Erwartungen
Das Magazin "Technology Review" berichtet, Todesfälle im Rahmen von T-Zell-Versuchen gehörten praktisch zur Routine. Patienten seien auch bei Studien des National Cancer Institute der USA oder der University of Pennsylvania verstorben. Dazu muss man bedenken, dass die neuen Immuntherapien genau wie andere Krebsmedikamente auch immer zuerst an den kränksten Patienten getestet werden. Diese Menschen haben ohnehin eine sehr schlechte Prognose.
Trotz dieser Vorfälle gilt die Immuntherapie als derzeit größter Hoffnungsträger für Krebspatienten. Insbesondere T-Zell-Therapien wecken riesige Erwartungen.
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