Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Rheumatoide Arthritis: Rechtzeitige Behandlung wichtig

Montag, 7. Januar 2013 – Autor: Anne Volkmann
Etwa 800.000 Menschen in Deutschland leiden an Rheumatoider Arthritis. Mit modernen Medikamenten kann ihnen gezielt geholfen werden. Wichtig dafür sind aber die möglichst frühzeitige Diagnose und Behandlung der Erkrankung.
Rheumatoide Arthritis

Bei Rheumatoider Arthritis sind häufig die Fingergelenke betroffen. – Foto: Joerg Lantelme - Fotolia

 Die Rheumatoide Arthritis (RA) stellt die größte Gruppe unter den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen dar. Sie ist eine schwerwiegende chronische Erkrankung, oft verbunden mit großen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Nicht nur Erwachsene, auch Kinder können bereits in sehr jungen Jahren an RA leiden. Die Erkrankung beeinträchtigt das Leben der Betroffenen stark.

Bei der Rheumatoiden Arthritis ist der körpereigene Botenstoffe Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF-alpha), der bei Gesunden eine wichtige Rolle für die Immunabwehr spielt, im Übermaß vorhanden. Er ist beteiligt an der Auslösung chronischer Entzündungen, indem er sich an TNF-alpha-Rezeptoren auf Zellen in den Gelenken, der Haut und den inneren Organen bindet und dort überschießende Reaktionen des Immunsystems provoziert. Dadurch entzünden sich beispielsweise die Gelenke, schwellen an und schmerzen.

Derzeit sind etwa 800.000 Menschen in Deutschland an Rheumatoider Arthritis erkrankt, Frauen ungefähr dreimal so oft wie Männer. Am häufigsten wird RA bei Menschen zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr diagnostiziert. Die Ursachen für die Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt. Es gilt allerdings als erwiesen, dass bestimmte genetische Faktoren eine Rolle spielen. Aber auch äußerliche Einflüsse wie infektiöse Erreger (Viren oder Bakterien) werden als Auslöser diskutiert.

Rheumatoide Arthritis: Früherkennung besonders wichtig

Von besonderer Bedeutung ist es, dass die Rheumatoide Arthritis möglichst frühzeitig erkannt und behandelt wird, denn je eher die Krankheit entdeckt wird, desto größer sind die Möglichkeiten, durch eine geeignete Therapie schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Anzeichen einer Rheumatoiden Arthritis sind unter anderem:

  • Gelenkschmerzen und –schwellungen, besonders in den Hand- und Fingergelenken
  • Rheumaknoten
  • Schmerzen an den Sehnen und Sehnenscheiden
  • Schmerzhafte Einschränkung der Beweglichkeit
  • Verstärkter Schmerz in der Nacht und in den frühen Morgenstunden
  • Morgensteifigkeit (länger als eine Stunde)
  • Allgemeine Krankheitszeichen wie Müdigkeit und erhöhte Temperatur

Werden eins oder mehrere dieser Symptome länger als sechs Wochen verspürt, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Wird die Rheumatoide Arthritis rechtzeitig diagnostiziert, ist die Chance, dass sich die Krankheitssymtome weitgehend oder sogar vollständig zurückbilden, heute sehr groß. Hierfür stehen verschiedene Behandlungsmöglicheiten zur Verfügung wie beispielsweise die noch relativ neuen Biologika (gentechnisch hergestellte Arzneimittel). Experten betonen, dass dadurch ein beschwerdefreies Leben trotz Rheumatoider Arthritis heute keine Wunschvorstellung mehr sein muss, sondern durchaus Wirklichkeit werden kann.

Foto: Joerg Lantelme, Fotolia.com

Lesen Sie auch:
  • Behandlungsmöglichkeiten der Rheumatoiden Arthritis
  • Biologika bei Rheumatoider Arthritis
  • Juvenile Idiopathische Arthritis
Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Rheuma

Screening- oder Frühsprechstunden beim Rheumatologen können dazu beitragen, den Krankheitsverlauf bei Rheuma positiv zu beeinflussen. Durch ein frühes Eingreifen ist sogar eine Remission der Erkrankung möglich, wie eine aktuelle Studie zeigen konnte.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin