Privatpatienten zahlen ihre Arztrechnungen früher
Anders als gesetzlich Versicherte zahlen Privatpatienten ihre Arztrechnungen selbst. Sechs Millionen Rechnungen dieser Art stellt allein die PVS jedes Jahr aus. Nach einer soeben veröffentlichten Statistik muss der Abrechnungsdienstleister, der vor allem in Berlin-Brandenburg, Bayern und im Ruhrgebiet tätig ist, heute deutlich weniger Mahnungen verschicken als vor zehn Jahren. Die Zahlungsmoral habe sich kontinuierlich verbessert, sagte ein Sprecher.
In Bayern ist die Zahlungsmoral am größten
Der Statistik zufolge sind die Mahnquoten seit 2005 im Raum Berlin-Brandenburg von fast 20 Prozent auf aktuell unter 14 Prozent gesunken und im Rheinland von knapp 17 Prozent auf 14,5 Prozent. Die niedrigsten Mahnquote liegt in Bayern: Hier muss das Abrechnungsunternehmen heute nur elf Prozent aller Rechnungen anmahnen – ein Rückgang seit 2005 um drei Prozent.
Die PVS führt die verbesserte Zahlungsmoral vor allem auf ihr dreistufiges Mahnwesen zurück. Die dritte und letzte Mahnung, so die PVS, müsse nur in zwei Prozent der Rechnungsfälle ausgestellt werden. Viele Privatpatienten nutzen die letzte Warnung, um ihre Rechnung dann doch noch zu bezahlen. Nur in 0,5 Prozent folgt ein gerichtlicher Mahnbescheid mit anschließender Vollstreckung. Zwei Drittel davon können mit Hilfe der Gerichte eingetrieben werden. Hierbei geht es nach PVS-Informationen im Schnitt um Beträge weit unter 1.000 Euro.
Höflich aber konsequent
„Aus unserer Sicht ist ein höfliches aber konsequentes und termingerechtes Mahnverfahren der Schlüssel zum Erfolg bei säumigen Zahlern“, erklärte die PVS. Außerdem komme man notleidenden Kunden entgegen. „Zum Beispiel durch Verlängerung des Zahlungsziels oder Ratenangebote.“
Foto: © Stockfotos-MG - Fotolia.com