Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Ottfried Fischer zeigt sein Leben mit Parkinson

Montag, 23. Februar 2015 – Autor: Cornelia Wanke
Alzheimer – Demenz – Parkinson. Geredet wird viel über die häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen. Aber wie geht es denjenigen, die darunter leiden? Seit mehr als zehn Jahren leidet Ottfried Fischer an Parkinson – jetzt zeigt er in der ZDF-Dokumentation "37°", die am morgigen Dienstag um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird, was das bedeutet.

Macht sein Leben mit Parkinson öffentlich: Ottfried Fischer.

„Seit mehr als zehn Jahren weiß Ottfried Fischer, dass mit seinem Körper etwas nicht stimmt. Bis 2008 hielt er die Diagnose Parkinson geheim, ging dann an die Öffentlichkeit. Er bereut diesen Schritt nicht: Endlich fließt ein Großteil seiner Energie nicht mehr in das Verstecken der Symptome, sondern wieder in seine Kreativität“, schreibt das ZDF in einer Pressemitteilung. Für die ZDF-Dokumentation "Ottfried Fischer und sein Freund Parkinson" in der Reihe "37°" am Dienstag, 24. Februar 2015, 22.15 Uhr, haben Andrea Schramm und Jana Matthes den gewichtigen Schauspieler und Kabarettisten ein Jahr lang begleitet. Im Anschluss an die Sendung ist Ottfried Fischer darüber hinaus um 22.45 Uhr zu Gast bei Markus Lanz. 

Ottfried Fischer zeigt ohne Selbstmitleid, was Parkinson aus ihm gemacht hat

Für Ottfried Fischer fand die Begegnung mit den "37°"-Autorinnen genau zum richtigen Zeitpunkt statt: Er konnte zeigen, dass er seine Fernsehrollen krankheitsbedingt aufgeben musste, aber als Künstler noch da ist. Einfühlsam zeigen die beiden Autorinnen, wie der Schauspieler und Kabarettist ohne Talent zum Selbstmitleid sich von "Freund Parkinson" nicht diktieren lassen will, was er mit der Erkrankung noch tun kann  - und was nicht. Beispielsweise geht er mit einem neuen Bühnenprogramm auf Tour, veröffentlicht seine Biografie "Das Leben ein Skandal" und tanzt mit seinem "Otti Dance" die Bewegungslosigkeit weg. Seit Oktober 2014 hat er mit "Ottis Aquarium" sogar wieder eine eigene Kabarettsendung. Die Dokumentation zeigt Fischer auch mit den Menschen, die zu seinem privaten und beruflichen Leben gehören. S“ie beschönigt nicht die Einschränkungen, die die Krankheit Parkinson mit sich bringt, zeigt aber vor allem den humorigen, kreativen und wortgewaltigen Künstler, der zu neuen Ufern aufbricht“, so das ZDF.

Parkinson hat Ottfried Fischer auch eine neue Ausdrucksform als Künstler verliehen

Über ihre Dreherfahrung mit Ottfried Fischer schreiben die Autorinnen Andrea Schramm und Jana Matthes: „Uns beeindruckt der Mut, mit dem er in der Öffentlichkeit zu seiner Krankheit steht und zu einer Identifikationsfigur für viele seiner Zuschauer wurde.“ Er beschreibe Parkinson in anschaulichen Bildern und trete immer wieder in einen Dialog mit der Erkrankung. „Uns interessierte sein Umgang mit der Krankheit, aber noch mehr, wie er als Künstler mit den Einschränkungen umgeht und neue Ausdrucksformen findet“, so Schramm und Matthes. „Wir hatten intensive Drehtage mit ihm, aber oft auch welche, die nur  wenige Stunden dauerten. Fischer war – aufgrund seiner Krankheit und vor allem der Nebenwirkungen der Medikamente – manchmal zu müde für mehr und wir mussten abbrechen. Jedes neue Treffen mit ihm war unberechenbar, so wie Fischer selbst.“

Foto: ZDF

Weitere Nachrichten zum Thema Parkinson

19.02.2019

Die Zahl der Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, ist in den vergangenen Jahren in vielen Ländern gestiegen. Experten vermuten, dass im Jahr 2040 über 17 Millionen Menschen weltweit an Parkinson leiden könnten. Das wären fast dreimal so viele wie heute.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin