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Offener Brief: Syriens Ärzte brauchen Unterstützung!

Freitag, 20. September 2013 – Autor:
50 namhafte Ärzte, darunter der deutsche Nobelpreisträger Harald zur Hausen, haben die UN aufgefordert, Ärzte in Syrien stärker zu unterstützen. Dem syrischen Gesundheitssystem drohe der Zusammenbruch.
Offener Brief: Syriens Ärzte brauchen Unterstützung!

Harald zu Hausen, Mitunterzeichner des offenen Briefs: Wir dürfen Syriens Ärzte nicht alleine lassen

Die Unterzeichner des offenen Briefs, der am 16. September im der online-Ausgabe des „ Lancet“ veröffentlicht worden war, machen auf die katastrophalen Zustände in Syrien aufmerksam und sprechen von einer der schlimmsten humanitären Krisen seit dem Ende des Kalten Krieges

15.000 Ärzte hätten seit Beginn der Unruhen Syrien verlassen, 469 Ärzte befänden sich in Gefangenschaft. Von den 5.000 Ärzten in Aleppo seien nur noch 36 in der Stadt. Über ein Drittel der Krankenhäuser in Syrien sollen nach WHO-Angaben komplett zerstört worden sein, weitere 20 Prozent seien schwer beschädigt.

Syriens Gesundheitssystem droht der Kollaps

„Das Ausmaß der Not hat uns entsetzt", heißt es in dem offenen Brief, den neben Harald zu Hausen auch die frühere Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Gro Harlem Brundtland, der Präsident von Ärzte ohne Grenzen (MSF) Unni Karunakara sowie weitere Nobelpreisträger unterzeichnet haben.

Die verbleibenden syrischen Ärzte wären kaum noch in der Lage, die vielen schwer Verletzten und Kranken noch angemessen zu versorgen. Lebensrettende Operationen müssten zum Teil ohne Narkose durchgeführt werden. Es fehle an Medikamenten, medizinischem Personal und Ausstattung.

„Wir appellieren an die Syrische Regierung und alle bewaffneten Gruppen, Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen nicht anzugreifen und Ärzte vor Verhaftungen zu bewahren und ihnen ungehinderten Zugang zu Patienten zu gewähren “, heißt es in dem offenen Brief. Die Unterzeichner forderten die Vereinten Nationen und internationale Hilfsorganisationen auf, die Ärzte in Syrien angesichts der katastrophalen Zustände stärker zu unterstützen. Die dort tätigen Ärzte riskierten ihr eigenes Leben, um anderen zu helfen.

Foto: DKFZ

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik
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