Obst und Gemüse senken Risiko, an Diabetes zu erkranken
Dass man bei Diabetes auf die Ernährung achten muss, weiss fast jeder. Dass man aber schon vorher das Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken, reduzieren kann, indem man viel Obst und Gemüse zu sich nimmt, dürfte weniger bekannt sein. Genau das haben britische Forscher jetzt durch eine Fall-Kohorten-Studie herausgefunden. Für die EPIC-Norfolk-Studie wurden über 3.000 Probanden über einen Zeitraum von elf Jahren beobachtet.
Ernährungsgewohnheiten
Die Teilnehmer wurden zu Studienbeginn auf ihren Gesundheits- und Trainingszustand hin untersucht. Sie mussten dann Menge und Art ihrer Mahlzeiten in einem Ernährungstagebuch erfassen. Abhängig von der Art ihrer Ernährung wurden sie verschiedenen Gruppen zugeordnet. Als wenig Obst und Gemüse in der Ernährung galt ein Verzehr von durchschnittlich 2,1 Portionen pro Tag, als mittlerer Verzehr galten 3,7 Portionen pro Tag und als viel 5,7 Portionen. Acht verschiedene Sorten Obst und Gemüse in der Woche wurden als geringe Vielfalt, zwölf Sorten als mittelmässige und 16,3 Sorten als hohe Vielfalt definiert.
Weniger Diabetes durch Vielfalt beim Essen
Von den 3.166 Probanden entwickelten innerhalb von elf Jahren 115 Studienteilnehmer einen Typ-2-Diabetes. Das höchste Risiko, an Diabetes zu erkranken, hatten dabei diejenigen Teilnehmer, die einen besonders niedrigen Anteil von Obst und Gemüse in ihrer Nahrung aufwiesen. Die Diabetesrate war bei ihnen um 21 Prozent höher als bei den Probanden mit dem höchsten Obst- und Gemüseverzehr. Als besonders günstig erwies sich dabei ein experimentierfreudiges Essen: Je abwechslungsreicher die Mahlzeiten waren, desto geringer war das Risiko, Diabetes zu bekommen.
Insgesamt war die Anzahl von Diabetes-Erkrankungen bei den Teilnehmern am niedrigsten, die es auf 3,5 bis sieben Portionen Obst und Gemüse am Tag und mindestens zwölf verschiedene Sorten pro Woche brachten. Ein weiteres Teilergebnis war, dass sich vor allem ein hoher Gemüseverzehr günstig auf das Diabetesrisiko auswirkte. Ein alleiniger Obstverzehr hatte dagegen kaum Auswirkungen. Die Forscher erklärten, dass gerade die Auswirkungen einer besonders vielfältigen Ernährung bisher kaum untersucht worden seien. Als Gründe für den antidiabetischen Effekt einer obst- und gemüsereichen Kost vermuteten sie die geringe Energiedichte und den hohen Faseranteil der pflanzlichen Nahrung. Auch bioaktive Substanzen könnten ein Grund für die Wirkung sein.
Foto: Petra Hegewald / pixelio.de