Neues Vermittlungstool für Parkinson-Patienten und Ärzte
Wo läuft welche klinische Studie zur Parkinson-Erkrankung? Wer ist für die Teilnahme geeignet? Die Idee ein Vermittlungstool zwischen Studien und Patienten zu schaffen, hatte die Michael J. Fox Foundation für Parkinson-Forschung (MJFF). 2012 hat die von Hollywood Schauspieler Michael J. Fox gegründete Parkinson Organisation das Tool in den USA, Großbritannien, Irland, Australien und Kanada eingeführt. Seit Mitte November steht der Fox Trial Finder nun auch in Deutschland zur Verfügung. Die neue Online-Plattform stellt eine anonyme Verbindung zwischen Parkinson-Patienten und klinischen Studien her, für die dringend Teilnehmer gesucht werden. Patienten und Familienangehörigen in Deutschland soll so der Zugang zu klinischen Studien erleichtert werden. Durch ihre Teilnahme können Parkinson-Betroffene selbst etwas dazu beitragen, dass schneller bessere Therapien gegen Parkinson entwickelt werden können. Außerdem werden Patienten in klinischen Studien in der Regel engmaschiger untersucht und dadurch besser versorgt. Aber auch die Ärzte und Studienleiter haben etwas davon: Weltweit liegen etwa 40 bis 70 Prozent aller Studien hinter dem Zeitplan, weil die Suche nach geeigneten Studienteilnehmern viel zu lange dauert.
Parkinson-Forschung soll beschleunigt werden
An dem Projekt beteiligen sich in Deutschland auch die Universität Tübingen und die Philipps-Universität Marburg. Prof. Dr. Wolfgang Oertel von der Universität Marburg bezeichnete den Fox Trial Finder als großen Schritt vorwärts: „Je vielfältiger wir den Menschen bei der Aufnahme in eine klinische Studie helfen können, desto mehr Studien können durchgeführt werden.“ Dies ermögliche die Entwicklung besserer Therapien und Arzneimittel für Parkinson-Patienten, so dass letzten Endes hoffentlich eine Heilung möglich sein werde.
„Wir wissen, dass viele Parkinson-Patienten aktiv nach der Möglichkeit einer Teilnahme an Forschungsstudien suchen“, sagt Prof. Dr. Daniela Berg von der Universität Tübingen. Mit dem Fox Trial Finder werde man künftig mehr Menschen erreichen können. Einer Umfrage mit knapp 1.000 Parkinson-Patienten zufolge ist die Mehrheit der Patienten an klinischen Studien interessiert. Allerdings gaben 61 Prozent der befragten Patienten an, nicht zu wissen, wo sie Informationen zu klinischen Studien erhalten können. „Ganz gleich, wie viel Geld, Zusammenarbeit und Mühe in die Arzneimittelentwicklung gesteckt werden - die Forschung kann ohne die Hilfe und Mitwirkung von Parkinson-Patienten nicht vorankommen“, so Daniela Berg.
Parkinson: Datenbank informiert aktuell über fast 400 Studien
Die Datenbank des Fox Trial Finders enthält sowohl interventionelle Studien zur Untersuchung potenzieller neuer Arzneimittel als auch Anwendungsbeobachtungen. Letztere sollen zu einem besseren Verständnis der Parkinson-Krankheit beitragen. Alle Studien seien von Ethikkommissionen absegnet, versichert Dr. Todd Sherer, CEO der Michael J. Fox Foundation für Parkinson-Forschung.
Aktuell sind im Fox Trial Finder 380 klinische Studien zu finden davon über 65 allein in Westeuropa. 23.000 freiwillige Studienteilnehmer wurden bereits registriert, die zur Teilnahme an Forschungsstudien bereitstehen. Bis Ende des Jahres 2013 sollen weltweit insgesamt 30.0000 Studienteilnehmer registriert werden. Demnächst soll der Trial Finder auch in Österreich, Frankreich, Italien und Spanien eingeführt werden.
Der an Parkinson erkrankte Hollywood-Schauspieler Michael J. Fox appellierte an die Parkinson-Community: „Ihre Teilnahme an einer Forschungsstudie verbessert die Zukunft aller Betroffenen"
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