Neues hochpathogenes SARS-Virus in Fledermäusen entdeckt

Fledermäuse sind Träger von Coronaviren. Ein neues hochpathogenes SARS Virus SHC014-CoV könnte dem Menschen gefährlich werden – Foto: Manuel Schnfeld - Fotolia
Das Corona-Virus SARS (CoV) sprang erstmals 2002 von Tier zu Mensch und verursachte einen Ausbruch mit weltweit 8.000 Infizierten. 800 Menschen starben an den Folgen der SARS-Infektion – einer besonders gefährlichen Form der Lungenentzündung.
Jetzt haben Forscher der Universität North Carolina, Chapel Hill, ein neues SARS-Virus in Fledermäusen entdeckt. Das Virus sei in der Lage auf den Menschen zu springen, berichten die Forscher im Fachmagazin „Nature Medicine“, und es gebe keine Behandlung dagegen. Ob eine Mensch-zu-Mensch Übertragung möglich ist, sei noch nicht gesichert. Trotzdem äußern sich die Studienautoren äußerst besorgt.
Warnung vor neuem SARS-Ausbruch
"Studien haben die Existenz von fast 5.000 Coronaviren in Fledermauspopulationen vorhergesagt. Einige davon haben das Potenzial, zu humanen Pathogenen zu werden", warnt Studienautor Ralph Baric, Experte im Bereich der Coronaviren. "Es ist also nicht die Frage, ob es einen Krankheitsausbruch durch eine Gruppe dieser Coronaviren geben wird, sondern wann und wie gut wir darauf vorbereitet sind."
Baric und sein Team hatten das neue Virus Namens SHC014-CoV in chinesischen Hufeisennasen Fledermäusen gefunden. Das Team konnte nachweisen, dass das SARS-Virus bei Fledermaus und Mensch denselben Rezeptor, um in den Körper einzutreten und sich in der in der menschlichen Lunge vermehrt.
Mehr Forschung nötig
„Dieses Virus ist hochpathogen“, betont Baric, „und sämtliche Medikamente, die gegen den Ursprungs-SARS-Virus im Jahr 2002 entwickelt wurden sowie die Zmapp-Medikamente gegen um Ebola können diesen speziellen Virus-Typ nicht neutralisieren oder unter Kontrolle bringen.“
Die Forscher plädieren dafür, mehr Mittel in die Erforschung neuer Medikamente und Impfstoffe zu investieren, um kommende Krankheitsausbrüche einzudämmen. Die US-Regierung hatte kürzlich die Forschungsaktivitäten nach neuen Substanzen gegen SARS eingestellt.
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