Neuer Liquor-Test zur Früherkennung von Alzheimer

– Foto: pixabay/Gerd Altmann
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat jetzt einen Test zur Früherkennung von Alzheimer zugelassen. Er misst die Konzentration zweier für die Erkrankung typischer Amyloide in der Rückenmarksflüssigkeit. Er ist für die Anwendung bei Patienten ab 55 Jahren mit kognitiver Beeinträchtigung vorgesehen, die auf Alzheimer und andere Ursachen des kognitiven Rückgangs untersucht werden.
Der In-vitro-Test könnte zeitaufwändige und teure PET-Scans überflüssig machen, mit denen Amyloid-Plaques im Gehirn eines Patienten aufgespürt werden. Der Labortest liefere den Ärzten bereits am gleichen Tag dieselbe Information - ohne das mit dem Scan verbundene Strahlenrisiko, sagt Dr. Jeff Shuren, Direktor des FDA’s Center for Devices and Radiological Health.
Neuer Liquor-Test zur Früherkennung von Alzheimer
Die Alzheimer-Krankheit zerstört langsam das Gedächtnis und die Denkfähigkeit und schließlich die Fähigkeit, die einfachsten Aufgaben auszuführen. Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist wichtig, um Patienten bei der Planung von Therapien und möglichem Unterstützungsbedarf zu unterstützen. Denn bei den meisten Menschen mit Alzheimer treten die klinischen Symptome erst Jahre nach den ersten Abagerungen im Gehirn auf.
Der neue Test zur Früherkennung von Alzheimer ("Lumipulse") misst die Konzentrationen von β-Amyloid 1-42 und β-Amyloid 1-40 im Liquor. Ein positives Test-Ergebnis bedeutet das Vorhandensein von Plaques im Gehirn. Die Ergebnisse müssen dann aber noch mit anderen klinischen Indikatoren abgeglichen werden.
Der Test ist demnach nicht als Screening geeignet. Denn es könnte auch sein, dass ein positives Testergebnis bei Patienten mit anderen Arten von neurologischen Erkrankungen sowie bei älteren, kognitiv gesunden Menschen auftritt.
Test in Zulassungsstudie mit hoher Zuverlässigkeit
In der Zulassungsstudie wurden 292 Liquor-Proben aus der Probenbank der Alzheimer’s Disease Neuroimaging Initiative augewertet. Die Proben wurden mit dem Labortest untersucht und die Ergebnisse mit den vorliegenden PET-Scans verglichen. Ergebnis: 97 Prozent der Personen mit positivem Ergebnis wiesen im PET-Scan Amyloid-Plaques auf, 84 Prozent der Personen mit negativen Ergebnissen hatten einen negativen Amyloid-PET-Scan.
Die Hauptrisiken des Tests bestehen laut FDA in der Möglichkeit falsch positiver und falsch negativer Testergebnisse. Hersteller ist die japanische Firma Fujirebio Diagnostics.