Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Neuer Impfplan für Säuglinge: Sechsfachimpfung soll nur noch dreimal verimpft werden

Sonntag, 28. Juni 2020 – Autor:
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Impfempfehlung für Säuglinge geändert: Danach muss die Sechsfachimpfung nur noch dreimal verimpft werden. Bisher wurden vier Impfungen empfohlen.
Sechsfachimpfung für Säuglinge: Neuer Impflan sieht eine Impfung weniger vor, mit Ausnahme von Frühgeborenen

Sechsfachimpfung für Säuglinge: Neuer Impflan sieht eine Impfung weniger vor, mit Ausnahme von Frühgeborenen – Foto: ©golibtolibov - stock.adobe.com

Die Sechsfachimpfung ist fester Bestandteil im Impfplan für Kinder im Säuglingsalter. Sie schützt vor Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B. Um einen ausreichende Immunisierung aufzubauen, wurden bisher vier Impfungen empfohlen: 3 + 1. Nun hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlung geändert und empfiehlt, gesunde Kindern nur noch dreimal zu impfen: 2 + 1.

Damit will die STIKO nach eigenen Angaben den Impfplan vereinfachen und Eltern und Kindern Arzttermine ersparen, damit mehr Kinder den vollen Impfschutz erhalten. Die verfügbaren Sechsfachimpfstoffe sind für beide Impfschemata zugelassen, so dass auch durch nur drei Impfungen ein voller Impfschutz gewährleistet ist.

Erste Impfung mit acht Wochen

Allerdings setzt das reduzierte Impfschema voraus, dass der Zeitplan genau eingehalten wird: Die erste Grundimmunisierung soll im Alter von 8 Wochen erfolgen, die zweite zwischen 4 und 11 Monaten und die dritte zwischen 12 und 18 Monaten, wobei zwischen der zweiten und dritten Impfung mindestens 6 Monate liegen sollten. Laut STIKO ist diese Abstand von einem halben Jahr besonders wichtig für den Langzeitschutz.

Die Experten weisen darauf hin, dass das frühe Impfen von Säuglingen besonders wichtig ist, da die gerade diese sechs Erkrankungen im jungen Säuglingsalter besonders gefährlich sind. Die Impfungen seien die einzige sichere Möglichkeit, die Kleinen davor zu schützen, so die STIKO.

Für Frühchen gilt weiterhin 3 + 1

Das reduzierte Impfschema gilt jedoch nicht für Frühgeborene, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden. Aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems sollten die Frühchen weiterhin nach dem 3+1 Schema geimpft werden und Impfungen im Alter 2, 3, 4 und 11 Monaten erhalten, teilt die STIKO mit.

Dank der sechs Impfstoffe wurden Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Tetanus, Kinderlähmung (Poliomyelitis), Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis massiv zurückgedrängt. Dennoch werden jährlich etwa 450 Fälle von Keuchhusten bei Säuglingen gemeldet. Diese Kinder waren entweder nicht geimpft oder hatten nicht alle Impfungen bekommen, die für eine volle Immunisierung notwendig sind.

Foto: © Adobe Stock/golibtolibov

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Impfen

Weitere Nachrichten zum Thema Impfen

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin