Ab einem Alter von 65 stürzt statistisch gesehen jeder dritte Mensch einmal prof Jahr - mit zum Teil gravierenden Folgen, die von Knochenbrüchen bis zur Pflegebedürftigkeit reichen können. Die Gründe sind vielfältig. Häufig ist der Gleichgewichtssinn älterer Menschen gestört, die Augen funktionieren nicht mehr richtig oder der Kreislauf versagt. Wissenschaftler haben nun in einer Cochrane Analyse untersucht, was Senioren am wirksamsten vor Stürzen schützt.
Für die Analyse wurden 159 Studien mit 79.193 Teilnehmern ausgewertet. Dabei zeigte sich der grösste Erfolg durch eine multifaktorielle Präventionsstrategie, in der verschiedene Massnahmen einbezogen wurden. Bei den körperlichen Übungsprogrammen waren diejenigen am erfolgreichsten, die möglichst vielseitig waren und in denen verschiedene Elemente miteinander kombiniert wurden, beispielsweise Balancetraining, Krafttraining und funktionelle Übungen.
Rutschfeste Sohlen mindern Sturzrisiko
In bestimmten Fällen liess sich auch durch medizinische Eingriffe das Sturzrisiko reduzieren. So wirkte sich bei Menschen mit einem Katarakt eine Operation positiv auf die Sturzrate aus. Einige Patienten, die aufgrund von bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu plötzlichen Blutdruckabfällen neigten, stürzten seltener, nachdem sie einen Herzschrittmacher erhalten haben. Bei Patienten, die durch Medikamente zu Schwindel neigten, wirkte sich eine Dosisreduzierung hilfreich aus.
Auch ganz einfache Massnahmen wie etwa rutschfeste Sohlen oder speziell angefertigte Einlagen bei Menschen, die Probleme mit ihren Füssen hatten, brachten Hilfe. Einige Bemühungen zeigten allerding nicht den gewünschten Erfolg. So konnte eine Vitamin-D-Supplementation das Sturzrisiko nicht wie erhofft reduzieren. Auch eine alleinige Aufklärung über Massnahmen zur Sturzprophylaxe oder eine kognitive Verhaltenstherapie waren ohne Effekt.
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