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Nabelschnurblutspende kann Leben retten

Mittwoch, 4. April 2012 – Autor:
Vielen Leukämiekranken kann nur durch eine Stammzellspende geholfen werden. Die Nabelschnurblutbank der Deutschen Knochenmarkspendedatei bietet die kostenlose Entnahme von Stammzellen aus dem Nabelschnurblut jetzt auch an der Charité an.
DKMS

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Alle 45 Minuten erhält ein Deutscher die Diagnose Leukämie, darunter viele Kinder und Jugendliche. In vielen Fällen sind die Betroffenen auf die Übertragung gesunder Stammzellen eines Fremdspenders angewiesen. Trotz Spenderdateien wie die Deutsche Knochenmarkspendedatei (DKMS) findet noch immer jeder fünfte Patient keinen geeigneten Spender. Eine ganz entscheidende Voraussetzung für eine Stammzellübertragung ist nämlich die fast einhundertprozentige Übereinstimmung der Gewebemerkmale zwischen Spender und Patient. Abhängig von Merkmalskombination kann die Chance, einen passenden Spender zu finden, zwischen 1: 20 000 und 1: mehreren Millionen liegen.

Spenden von Nabelschnurblut

Damit die Chancen steigen, den "Richtigen" zu finden, ist es wichtig, dass möglichst viele Babys ihr Nabelschnurblut spenden. An den Geburtskliniken der Charité am Campus Mitte und Virchow-Klinikum ist das jetzt möglich. Junge Eltern können hier das Nabelschnurblut ihrer Babies spenden und möglicherweise damit Leben retten. Das Blut wird direkt nach der Geburt aus der Nabelschnur gewonnen und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Neugeborenes und Mutter brauchen es dann nicht mehr. Die Spende des Nabelschnurblutes sei für Eltern und Kind ohne jedes Risiko, betont Dr. Markus Vogt von der Klinik für Geburtsmedizin am Campus Charité Mitte.

Stammzellen aus dem Nabelschnurblut besonders geeignet

Nabelschnurblut ist deshalb besonders geeignet, weil die darin enthaltenen Stammzellen noch nicht völlig ausgreift sind. Dadurch kann bei einer Transplantation die Ausprägung einer möglichen Abstossungsreaktion geringer sein als bei der Transplantation von Stammzellen, die zu einem späteren Zeitpunkt gewonnen werden. Dr. Markus Vogt erklärt dazu: "Die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut sind noch nicht auf einen bestimmten Typ festgelegt und können sich daher zu verschiedenen Gewebe- oder Zelltypen im Körper weiterentwickeln. Bei einer Transplantation müssen daher nicht alle Merkmale übereinstimmen."

Bundesweit kooperieren 170 Kliniken mit der DKMS, die die Nabelschnurblut-Präparate sammelt und konserviert. Stammzellen aus Nabelschnurblut kommen nicht nur Leukämiekranken zu Gute. Sie werden auch bei anderen lebensbedrohlichen Erkrankungen des blutbildenden Systems wie etwa Fanconi-Anämie eingesetzt.

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